Schulterluxation oder Schulterverrenkung

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Schulterluxation oder Schulterverrenkung
Was ist eine Schulterverrenkung?

Normalerweise wird der Arm bei einer Schulterverrenkung oder Schulterluxation in den vorderen und unteren Teil der Schulter gedrängt, was durch die anatomische Form des Gelenks begünstigt wird.


Die Knochen der Schulter sind das Schulterblatt und die Kugel am oberen Ende des Oberarmknochens (Humeruskopf).Die Kavität des Schulterblatts ist flach und nicht sonderlich ausgeprägt, aber durch die Pfannenlippe oder Knorpelumrahmung wird sie vergrößert und vertieft.

Das Gelenk wird an allen Seiten durch die Bänder und die Gelenkkapsel gehalten und das Ganze dann durch die Muskeln der Rotatorenmanschette bedeckt. Die Rotatorenmanschette, auch Muskel-Sehnen-Kappe genannt, besteht aus vier Muskelsehnen, die am Schulterblatt entspringen und oben am Oberarmknochen enden. Sie stärken das Schultergelenk im oberen, vorderen und hinteren Bereich, aber der Schwachpunkt der Rotatorenmanschette liegt vorn und unter.

 

Unter Subluxation versteht man eine Teilausrenkung des Arms. Sie bezeichnet einen unvollständigen Kontaktverlust der beiden Gelenkflächen. Liegt die Subluxation bei 50%, haben die Gelenkflächen die Hälfte ihres normalen Kontaktes verloren und das Gelenk ist teilweise ausgerenkt. Eine Luxation entspricht einer hundertprozentigen Subluxation.

Ursachen der Schulterluxation

Kein Gelenk ist häufiger von einer Verrenkung betroffen als das Schultergelenk. Die Bewegung des Arms wird nicht durch andere Knochen geführt und blockiert, deshalb ist die Schulter extrem beweglich, aber auch instabiler als die anderen Gelenke.

Der Arm kann nach vorn, hinten oder unten vollständig oder teilweise aus der Gelenkpfanne “austreten”. Zusätzlich können die die Schulterknochen verbindenden Bänder überdehnt werden oder reißen, was eine Komplikation der Ausrenkung darstellt.

Bei einem starken Schlag auf die Schulter, wie bei einem plötzlichen Trauma, tritt der Arm aus seinem Sitz aus (Luxation). Eine übermäßige Rotation kann zu einer Auskugelung des Oberarmknochenkopfes aus der Gelenkpfanne des Schulterblattes führen.

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vordere oder hintere Schulterluxation
Alila/bigstockphoto.com

Eine unvollständige Luxation oder Teilausrenkung erfolgt, wenn der Oberarmknochen nur zum Teil mit der Schulter verbunden bleibt.

Folgende Ursachen können zur einer Verrenkung der Schulter führen:

  • Sportunfälle: diese Verletzung tritt häufig bei Kontaktsportarten auf, wie Fußball und Hockey, sowie bei Sport mit hoher Sturzgefahr, z.B. Skifahren, Kunstturnen und Volleyball.
  • Ein Trauma tritt nicht nur beim Sport auf: der bei einem Autounfall entstehende Aufprall auf die Schulter  ist eine häufige Ursache für eine Schulterverrenkung.
  • Stürze: die Schulter kann beim Hinfallen auf der Treppe oder beim Stolpern auskugeln.

 

Risikofaktoren der Schulterluxation

Einige Faktoren spielen eine wichtige Rolle beim Auftreten einer Schulterluxation. Folgende Personen sind einem höheren Risiko ausgesetzt:

  • Männer: bei ihnen treten Schulterverrenkungen häufiger auf als bei Frauen.
  • Im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Personen dieses Alters sind meistens sportlich aktiv, was das Verletzungsrisiko erhöht.

Zeichen und Symptome der Schulterluxation

  • Eine sichtlich deformierte oder verschobene Schulter;
  • Schwellung;
  • Bluterguss (Hämatom);
  • intensive Schulterschmerzen;
  • Bewegungsunfähigkeit des Arms;
  • die Schulterluxation kann Taubheitsgefühl, Schwäche und Kribbeln an der betroffenen Stelle, aber auch am Hals und entlang des Arms verursachen;
  • die Muskeln der Schulter können durch das Trauma verkrampfen, was die Schmerzintensität häufig verstärkt.

Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden? Es kann schwierig sein, eine Fraktur des Oberarmknochens von einer Luxation zu unterscheiden.
Wenn die Schulter Ihres Kindes ausgerenkt erscheint, sollte unverzüglich eine Notaufnahme aufgesucht werden.

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CT eines Patienten mit Schulterluxation, der Oberarmknochen ist aus der Gelenkpfanne der Schulter ausgetreten und liegt nun unterhalb seines anatomischen Sitzes.

In Erwartung des Arztes:

Das Gelenk darf nicht bewegt werden, deshalb sollte es in der aktuellen Position durch Tücher oder Schienen ruhiggehalten werden. Nicht versuchen, die Schulter zu bewegen oder einzurenken, denn sonst könnten das Gelenk, die umliegenden Muskeln, Bänder, Nerven und Blutgefäße beschädigt werden.
Das verletzte Gelenk durch Eiskompressen kühlen. Die Kälte hilft, Schmerzen und Schwellung zu lindern und verlangsamt innere Blutungen und Flüssigkeitsansammlungen in- und außerhalb des Schultergelenks.

 

Komplikationen der Schulterluxation

Die Komplikationen bei einer Schulterverrenkung sind:

  • Riss der das Schultergelenk stärkenden Muskeln, Bänder und Sehnen.
  • Verletzungen der Nerven oder Blutgefäße in- und außerhalb des Schultergelenks.
  • Anfälligkeit für erneute Verletzungen (Instabilität der Schulter) bei schwerer oder wiederholter Luxation.
  • Sind die Bänder oder Sehnen der Schulter überdehnt oder gerissen oder wurden die Nerven oder Blutgefäße im Schulterbereich verletzt, kann zur Reparatur dieser Gewebe ein chirurgischer Eingriff notwendig werden.

 

Untersuchungen und Tests

Übung mit dem Stock bei ausgerenkter Schulter
Übung mit dem Stock bei ausgerenkter Schulter

Nach dem Anamnesegespräch (darüber wann und wie die Verletzung entstanden ist, ob schwere gesundheitliche Probleme oder andere Verletzungen bestehen) wird der Arzt eine kurze Allgemeinvisite durchführen und dann die betroffene Schulter genau untersuchen.
Der Deltamuskel oder Deltoideus (runder Muskel, der das Schultergelenk bedeckt) erscheint auf der betroffenen Seite abgeflacht.
Jede Bewegung des Arms verursacht Schmerzen an der Schulter.
Pulsschlag, Empfindsamkeit und Handbewegungen sind gewöhnlich nicht beeinträchtigt.

Auch Nerven, Blutgefäße, Bänder, Sehnen und Muskeln können verletzt sein. Diese Schäden sind u.U. schwierig zu diagnostizieren, weil sich der Patient wegen der verrenkten Schulter nicht bewegen kann.

Eine Röntgenaufnahme gehört zu den sinnvollsten bildgebenden Verfahren bei der Diagnose einer Schulterluxation. Sie zeigt den Kontaktverlust der Gelenkflächen und andere Läsionen wie die Fraktur des Oberarmknochens oder einen Riss der Bänder die Schlüsselbein und Schulterblatt miteinander verbinden.

 

 

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