Tennisarm Tennisellenbogen Epicondylitis

Tennisarm Tennisellenbogen Epicondylitis

Der Tennisarm oder Tennisellenbogen (Epicondylitis humeri lateralis, auch Epicondylitis humeri radialis) ist eine Tendinitis und unter diesem Namen bekannt, obwohl die Mehrheit der an dieser Sehnendegeneration leidenden Personen noch nie einen Tennisschläger in der Hand hatte.

Dieser Erkrankung erzeugt Schmerzen am äußeren Ellbogen oberhalb eines Knochenvorsprungs, dem Epicondylus lateralis, wo die Auswärtsdreher- und Streckermuskeln des Handgelenks ansetzen.
Der Schmerz macht sich bei bestimmten Bewegungen bemerkbar, wie beim Greifen, Stoßen, Ziehen und Heben.

Bei weiterem Fortschreiten der Erkrankung können sich die Beschwerden schon bei minimalen Bewegungen oder in Ruhephasen bemerkbar machen. Gewöhnlich hat die Krankheit einen langsam ansteigenden Verlauf, selten treten die Schmerzen plötzlich auf, ohne dass ein Trauma vorliegt.

Selten tritt ein Tennisarm beidseitig auf.

Schmerzen im inneren Ellbogenbereich werden nicht durch einen Tennisarm, sondern durch einen Golferarm hervorgerufen, das bedeutet die Entzündung der Einwärtsdreher- und Handgelenksbeugersehnen.

Schmerzen im Ellbogen können auch durch die Kompression des Ellennervs (Nervus ulnaris), eine Prellung oder eine Fraktur bedingt sein.

 

Inhalt

Wer leidet an Tennisarm?

Epicondylitis1-3% der Bevölkerung leidet an einem Tennisarm und mehr als 50% aller Tennisspieler während ihrer aktiven Zeit; in vielen dieser Fälle wird der Tennisarm durch die Dauerbelastung chronisch.

Betroffen sind eher Männer als Frauen, zumeist Personen zwischen 30 und 50 Jahren.

Obwohl durchaus auch Tennisspieler an einem Tennisellenbogen  erkranken, sind außerdem auch andere Personenkreise betroffen; besonders gefährdet sind jene Personen, die in Beruf und Freizeit Wiederholungstätigkeiten mit dem Arm ausführen.
Unter den Patienten finden sich Golfer, Baseballspieler, Hausfrauen/-männer, Reinigungspersonal, Handwerker, Mechaniker, Fließbandarbeiter.

Wer viele Stunden am PC arbeitet und die Mouse benutzt, kann einen Tennisarm entwickeln, vor allem wenn eine flache Unterlage verwendet wird; hier empfiehlt sich der Gebrauch eines Mousepads mit Gelkissen zur Handgelenksstütze.

 

Ursachen für einen Tennisarm

Gewöhnlich wird der Tennisarm durch eine übermäßige Belastung des Ellbogens verursacht.

Jede Tätigkeit, die die Strecker oder Auswärtsdreher der Hand überbelastet, kann die Tendinitis auslösen.
Das können Gartenarbeiten, Tennis und andere Wiederholungstätigkeiten sein.
 Bodybuilder können die Beschwerden wegen unkorrekter Ausübung der Übungen entwickeln.

Die Epicondylitis kann auch mit einem direkten Trauma an der Außenseite des Ellbogens in Verbindung gebracht werden.
Man geht davon aus, dass eine Überbelastung oder ein Trauma einen kleinen Riss am Ursprung des kurzen speichenseitigen Handsteckers (Musculus extensor carpi radialis brevis) verursacht.
Da die Kollagenfasern, aus denen die Sehnen bestehen, Veränderungen aufweisen, sollte der als Tendinitis eingestufte Tennisarm eigentlich als Sehnendegeneration definiert werden.

 

Symptome bei Tennisarm

Ein Tennisarm kann folgende Symptome zeigen:

Langsam zunehmende Schmerzen am äußeren Ellbogen.

Verstärkte Symptome beim Schließen einer Faust oder beim Ergreifen von Gegenständen.

Der Schmerz wird stärker, wenn das Handgelenk stabilisiert oder kraftvoll bewegt wird, wie  beispielsweise beim Anheben von Gegenständen, beim Einschenken eines Glas Wassers, beim Dosenöffnen oder bei der Handhabung von Alltagsgegenständen wie Zahnbürste, Messer und Gabel.

 

Diagnose bei Tennisarm

Die Diagnose erfolgt nach einer Anamnese-Untersuchung und aufgrund der Beschreibung der auftretenden Symptome.
Eine Untersuchung der oberen Gliedmaße ist für die Bestätigung der Diagnose zusätzlich hilfreich.
Der Ellbogen kann normalerweise vollständig bewegt werden, erst in fortgeschrittenem Stadium kommen Bewegungseinschränkungen vor.

Beim Abtasten des Ellbogens kann eine Schwellung am lateralen Epikondylus verspürt werden.
Durch Strecken des Ellbogens gegen Widerstand lassen sich Schmerzen erzeugen.
Der Arzt muss verschiedene Manöver durchführen, um andere Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome wie die Epicondylitis aufweisen, wie z.B. Arthritis, Golferarm oder das Karpaltunnelsyndrom.

 

Technische Untersuchungen bei Tennisarm

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Bei einem Tennisarm ist eine Röntgenuntersuchung wenig aufschlussreich und wird somit nicht praktiziert.
Eine Sonographie dagegen wird häufig zur Bestätigung der Diagnose durchgeführt, weil sie die Sehnen der Auswärtsdreher- und Streckermuskeln der Hand zeigt.
In manchen Fällen wird auch ein Magnetresonanz vorgenommen, um die Diagnose zu bestätigen und andere Erkrankungen auszuschließen.

 

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