Morbus Alzheimer

Morbus Alzheimer (oder Alzheimer-Krankheit) ist eine Art Demenz, die Probleme in Gedächtnis, Denken und Verhalten verursacht.

Die Symptome entwickeln sich meist sehr langsam, verschlimmern sich mit der Zeit und werden schließlich so schwerwiegend, dass tägliche Aktivitäten nicht mehr ausgeführt werden können.

Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenz, ein allgemeiner Begriff für den Verlust von:

  • Gedächtnis,
  • anderer Fähigkeiten, durch den das Alltagsleben beeinträchtigt wird.

Diese Störung betrifft 50-70 % aller Demenzfälle.
Der Morbus Alzheimer ist eine fortschreitende Erkrankung, bei der sich die Symptome allmählich in einer gewissen Anzahl von Jahren verschlimmern.
In den Anfangsphasen ist der Gedächtnisverlust minimal, doch die Betroffenen verlieren die Fähigkeit, ein Gespräch zu führen und zu antworten.

Webseite der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG): https://www.deutsche-alzheimer.de/

Inhalt

Ursachen des Morbus Alzheimer

Die Ursachen des Morbus Alzheimer sind noch nicht bekannt, obwohl die Wirkung im Gehirn klar ist.
Morbus Alzheimer tötet die Zellen des Gehirns (Neuronen).
Ein von Alzheimer befallenes Gehirn hat:

  • viel weniger Zellen,
  • viel weniger Verbindungen zwischen den überlebenden Neuronen.

Alzheimer führt zu einer bedeutsamen Schrumpfung des Gehirns durch die fortgesetzte Nekrose (Tod) der Zellen.


Wenn Ärzte das Hirngewebe unter dem Mikroskop betrachten, sehen sie zwei Typen von Anomalien, die als Kennzeichen dieser Krankheit bezeichnet werden:

  • Plaques. Es handelt sich um Kugeln, die von einem Protein, dem Beta-Amyloid, gebildet werden und die Hirnzellen auf verschiedene Weise schädigen und zerstören können, dazu gehört auch die Störung der Kommunikation zwischen den Zellen.
    Auch wenn die Ursache des Hirnzellentodes beim Morbus Alzheimer nicht bekannt ist, ist das in einigen Hirnbereichen vorhandene Protein Beta-Amyloid der Hauptverdächtige.
  • Neurofibrilläre Knäuel. Die Gehirnzellen sind von einem internen und externen Transportmittel abhängig, um Nährstoffe und andere wichtige Materialien zu transportieren.
    Dieses System wird von den röhrenförmigen Mikrotubuli und den daran gebundenen Tau-Proteinen gebildet.
    Beim Morbus Alzheimer bilden sich neurofibrilläre Knäuel dieses Proteins im Innern der Hirnzellen und führen zum Zusammenbruch des Transportsystems.
    Dieser Zusammenbruch ist am Niedergang und Tod der Hirnzellen entscheidend beteiligt, weil die Abfallstoffe nicht ausgeschieden werden können, in diesem Fall das Beta-Amyloid.

 

Risikofaktoren des Morbus Alzheimer

Eine größere Wahrscheinlichkeit, an Morbus Alzheimer zu erkranken, besteht:

  • im Alter; obwohl die Entstehung dieser Erkrankung nicht dem normalen Alterungsprozess entspricht;
  • selten ist Alzheimer hereditär (erblich), das heißt, ein Elternteil leidet an derselben Krankheit; das geschieht nur in etwa 2 % der Fälle.

Genetisches Erbe

Viele Menschen befürchten, dass sie Alzheimer erben könnten, und die Wissenschaftler sind derzeit dabei, die genetischen Komponenten dieser Krankheit zu untersuchen.
Wir wissen, dass es Familien gibt, in denen eine genetische Komponente der Krankheit von einer Generation auf die nächste vorliegt.
Das ist oftmals in Familien der Fall, in denen die Erkrankung frühzeitig auftritt (bei jungen Menschen).
In der Mehrzahl der Fälle scheint der Einfluss der vererbten Gene bezüglich der Alzheimer-Krankheit bei älteren Menschen gering zu sein.
Wenn ein Elternteil oder Verwandter an Alzheimer erkrankt ist, ist die Wahrscheinlichkeit, die Krankheit zu entwickeln, gegenüber den Familien, in denen es keine Krankheitsfälle gab, nur gering erhöht.
Faktoren, die die Risikofaktoren erhöhen (auch wenn dies nicht eindeutig nachgewiesen ist), sind:

  • weibliches Geschlecht,
  • hoher Blutdruck,
  • vorausgegangenes Schädelhirntrauma,
  • Diabetes; nach einer Studie des Journal of Clinical Investigation besteht ein Zusammenhang zwischen der Alzheimer-Krankheit und Diabetes; Diabetiker haben ein doppelt so hohes Risiko, Alzheimer zu entwickeln.
    Man geht davon aus, dass die durch Diabetes hervorgerufenen Gefäßprobleme:

    • zu einer verminderten Blutversorgung des Gehirns führen und somit eine Hirnentzündung verursachen können;
    • zu einer Erhöhung des Proteinspiegels von Beta-Amyloid führen können.

 

Umweltbedingte Risikofaktoren des Morbus Alzheimer

Umweltfaktoren, die zum Ausbruch der Krankheit beitragen können, sind noch nicht identifiziert worden.
Vor einigen Jahren dachte man, dass der Kontakt mit Aluminium die Krankheit verursachen könnte.
Allerdings wurden diese Bedenken weitgehend widerlegt.

Medikamente
Die Studien haben darauf hingewiesen, dass das Erkrankungsrisiko bei Patienten niedriger ist, die mit nichtsteroidalen Entzündungshemmern behandelt wurden, ausgenommen Aspirin, aber beispielsweise Ibuprofen.
Eine Studie von Gagne JJ und Power MC (Neurology 2010) zeigt einen Abfall beim Auftreten der Alzheimer-Krankheit bei Patienten, die diese Medikamente regelmäßig einnehmen.
Nach einer im “British Medical Journal” veröffentlichten Studie ist die Einnahme von Benzodiazepin über mindestens 90 Tage ein Risikofaktor bei der Entwicklung der Alzheimer-Krankheit.

Kupfer
Nach einer Forschungsreihe, die in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht wurde, kann ein hoher Kupferspiegel mit der Beseitigung von Beta-Amyloid aus dem Gehirn interferieren.

Kuper ist eine lebensnotwendiger Stoff, der in vielen Nahrungsmitteln vorkommt, beispielsweise in:

  1. Wasser,
  2. rotem Fleisch,
  3. Krustentieren,
  4. Obst,
  5. Gemüse.

Die Studie wurde an Mäusen, nicht an Menschen durchgeführt; sie haben Wasser mit einem höheren Kupfergehalt zu trinken bekommen.
Die Folgen waren:

  • Ablagerung des Kupfers in den Blutgefäßen;
  • Schwierigkeiten bei der Beseitigung des Proteins Beta-Amyloid,
  • erhöhte Beta-Amyloid-Produktion.

Beim Menschen zeigen die Studien eine Verbindung zwischen Kupfermangel und Alterungsprozess oder Morbus Alzheimer.
Schlussfolgerung: kupferhaltige Nahrungsergänzungsmittel sollten besser vermieden werden.

 

Symptome des Morbus Alzheimer


Die ersten Symptome bei Alzheimer (leichtgradig) umfassen:

  • Schwierigkeiten bei Tätigkeiten, die ein Minimum an Organisiation erfordern,
  • Verlust der Orientierung,
  • Sprachprobleme, wie zum Beispiel Schwierigkeiten, sich an Namen von vertrauten Gegenständen zu erinnern,
  • Gewichtsverlust (Abmagerung),
  • Interessenverlust für Dinge, die man immer getan hat,
  • schlechte Laune und Depression,
  • Persönlichkeitsveränderungen und Verlust sozialer Fähigkeiten,
  • Vergessen von Details jüngster Ereignisse.

Symptome in der Zwischenphase
Die Verschlimmerung der Erkrankung wirkt sich auf die Fähigkeit aus, sich selbst zu versorgen.
Morbus Alzheimer manifestiert sich mit folgenden Symptomen:

  • Schlaflosigkeit,
  • Schwierigkeiten bei Alltagstätigkeiten wie Essenszubereitung, Auswahl der richtigen Kleidungsstücke und Schwierigkeiten beim Autofahren,
  • Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben,
  • Gedächtnisverlust – auch Langzeitgedächtnis,
  • Halluzinationen und aggressives Verhalten,
  • Verlust der Urteilsfähigkeit und der Fähigkeit, Gefahren zu erkennen.

Menschen mit Alzheimer in fortgeschrittenem Stadium verlieren die Fähigkeit:

  • die Sprache zu verstehen,
  • die eigenen Familienmitglieder zu erkennen,
  • grundlegende Alltagstätigkeiten ausführen wie essen, sich ankleiden oder ein Bad zu nehmen.

Andere Symptome, die auftreten können, sind:

  • Inkontinenz,
  • Schluckstörungen (Dysphagie), die zu Mangelernährung und Lungenentzündung führen kann, weil das Essen in die Lunge statt in den Magen gelangt.

 

Verlauf oder Evolution des Morbus Alzheimer

  • Erstes Stadium, leichtgradige Demenz:
    Es beginnt mit dem Verlust des Gedächtnisses und der Orientierung, diese Phase dauert 2 bis 4 Jahre.
  • Zweites Stadium, mäßiggradige Demenz:
    Dies ist die längste Phase, in der sich die Symptome allmählich verschlimmern. Diese Phase dauert 3 bis 10 Jahre.
  • Drittes Stadium, hochgradige Demenz:
    Dies ist die Endphase der Erkrankung, der Patient ist behindert. Diese Phase dauert wenige Jahre (2-4 Jahre).

 

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