Diabetes Typ 2

Diabetes mellitus ist eine dauerhafte Erkrankung, die einen zu hohen Blutzuckerspiegel hervorruft.

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© Massimo Defilippo

Diabetes entsteht durch die Unfähigkeit des Körpers, Insulin anzuwenden. Das Insulin ist notwendig, damit der Zucker (Glucose), der sich im Blut befindet, in die Zellen eintreten kann.
Der Zucker wird in den Zellen gelagert und danach für die erforderliche Energiegewinnung genutzt.

Diabetes entsteht, weil:

  • nicht genug Insulin für die Bedürfnisse des Körpers gebildet wird;
  • Fettgewebe, Leber und Muskelzellen nicht korrekt auf das Insulin antworten; dieses Phänomen wird auch Insulinresistenz genannt. Die Folge ist, dass der Zucker aus dem Blut nicht in die Zellen gelangt, um in Energie umgesetzt zu werden;
  • eine Kombination dieser beiden Gründe besteht.

Tritt der Zucker nicht in die Zellen ein, entsteht eine Hyperglykämie, also erhöhte Blutzuckerspiegel.

Gewöhnlich entsteht ein Diabetes Typ 2 langsam über einen längeren Zeitraum.
Die meisten Menschen mit dieser Erkrankung haben Übergewicht, wenn die Diagnose Diabetes gestellt wird.
Überschüssiges Fett erschwert dem Körper die korrekte Verwendung von Insulin.
Diabetes Typ 2 kann sich auch bei schlanken Menschen entwickeln.
Dies geschieht häufiger bei älteren Menschen.
Die Gene und die Familiengeschichte spielen beim Typ-2-Diabetes eine wichtige Rolle.
Überschüssiges Körpergewicht im Taillenbereich, eine schlechte Ernährung und Bewegungsmangel erhöhen das Risiko.

Inhalt

Ursache des Diabetes Typ 2

Es gibt keinen einzelnen Grund, der Diabetes Typ 2 verursacht, doch es gibt gut etablierte Risikofaktoren. Manche davon können geändert werden, andere jedoch nicht.
Das Diabetesrisiko ist höher, wenn:

  • eine positive Familiengeschichte besteht;
  • man älter als 55 Jahre ist, vielleicht weil sich ein Mensch mit zunehmendem Alter weniger bewegt, Muskelmasse verliert und sein Körpergewicht zunimmt;
  • man älter als 45 Jahre ist und Übergewicht hat;
  • ein Alter über 45 Jahre und erhöhten Blutdruck hat;
  • Frauen ein Kind mit über 4,5 kg Gewicht geboren haben;
  • während der Schwangerschaft ein Gestations-Diabetes aufgetreten ist;
  • ein polyzystisches Ovar-Syndrom bestanden hat.

Risikofaktoren

Die Forscher verstehen nicht ganz, warum manche Menschen einen Diabetes Typ 2 bekommen und andere nicht.
Klar ist jedoch, dass manche Faktoren das Risiko erhöhen, dazu zählen:

Fettleibigkeit
Übergewicht ist ein vorrangiger Risikofaktor für einen Diabetes Typ 2. Fettgewebe macht die Zellen gegenüber Insulin resistenter.

Fettverteilung
Wer viel Bauchfett hat, hat ein viel größeres Risiko, einen Diabetes Typ 2 zu bekommen als diejenigen, bei denen sich das Fett in den Schenkeln und im Gesäßbereich einlagert.


Bewegungsmangel
Weniger aktive Menschen haben ein größeres Risiko für einen Typ 2 Diabetes. Körperliche Aktivität hilft, das Gewicht zu kontrollieren, den Zucker besser als Energiequelle zu gebrauchen und die Zellen gegenüber Insulin sensibel zu halten.

Erblichkeit
Sind ein Elternteil oder Geschwister an Diabetes Typ 2 erkrankt, erhöht sich das Risiko.

Ethnische Zugehörigkeit
Auch wenn der Grund dafür nicht bekannt ist, haben Menschen einer bestimmten Abstammung (Schwarze, Hispanier und Amerikaner asiatischer Herkunft) eine größere Wahrscheinlichkeit als Weißhäutige, einen Diabetes Typ 2 zu entwickeln.

 

Symptome des Diabetes Typ 2

Oft haben Menschen mit Typ 2 Diabetes zunächst keine Symptome. Sie können über viele Jahre hinweg symptomfrei sein.
Die ersten Symptome des Diabetes sind:

  • Infektionen der Harnblase, Nieren, Haut oder anderer Körperteile,
  • Infektionen und Wunden heilen langsamer,
  • Ermüdungserscheinungen,
  • Hunger,
  • zunehmender Durst,
  • vermehrtes Wasserlassen.

Erste Symptome können auch sein:

  • Verschwommensehen,
  • erektile Dysfunktion,
  • Schmerzen oder Taubheitsgefühl in Händen oder Füßen.

 

Wie wird der Diabetes diagnostiziert?

 

Diabetes Typ 2
Diabetes Typ 2
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Ein einfacher Test kann Zucker (Glucose) in einer Urinprobe nachweisen. Das ist jedoch zur sicheren Diagnose eines Diabetes nicht ausreichend. Daher ist eine Blutuntersuchung zur Diagnose erforderlich.
Die Blutuntersuchung zeigt den Blutzucker an, das ist der Höhe des Glucoseanteils im Blut.
Ist der Blutzuckerspiegel hoch, ist das ein Nachweis, dass man unter Diabetes leidet. Manche Menschen machen zwei Blutuntersuchungen.
Der Test erfolgt im Nüchternzustand (das bedeutet, dass man ab Mitternacht des vorangegangenen Tages nichts essen oder trinken darf, außer Wasser).
Auch das glykierte Hämoglobin (HbA1c) wird als Test zur Diagnose eines Diabetes angewendet.
Ein HbA1c von 48 mmol/mol (6,5 %) oder höher ist ein Wert, der die Diagnose eines Diabetes bestätigt.
In vielen Fällen wird der Diabetes während einer medizinischen Untersuchung diagnostiziert oder wenn Tests wegen einer anderen Erkrankung oder bei einer jährlichen Routinekontrolle erfolgen.

Nachfolgend die Werte des Blutzuckers bei Diabetes Typ 2:

  1. Normal
    Ein niedrigerer Wert als 110 mg/dl nüchtern oder ein niedrigerer Wert als 140 mg/dl 2 Stunden nach dem Essen.
  2. Beeinträchtigter Blutzucker
    Ein Blutzuckerspiegel zwischen 110 und 126 mg/dl oder ein Wert größer als 140 mg/dl 2 Stunden nach dem Essen.
  3. Glucoseintoleranz
    Ein Blutzuckerspiegel zwischen 140 und 200 mg/dl 2 Stunden nach dem Essen.
  4. Diabetes
    Ein Blutzuckerspiegel von mehr als 200 mg/dl 2 Stunden nach dem Essen.

Komplikationen und Risiken bei Diabetes Typ 2

Diabetes Typ 2 und Schlaf
Menschen mit Diabetes schlafen oft wenig, sie haben Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen.

Diabetisches Koma
Auch als hyperosmolares Hyperglykämiesyndrom bekannt, ist das diabetische Koma eine ernste Komplikation, die eintreten kann, wenn der Blutzucker zu hohe oder zu niedrige Werte erreicht.
Wer im diabetischen Koma liegt, lebt, kann jedoch auf Reize nicht reagieren. Ein unbehandeltes diabetisches Koma kann fatal enden.

Insulinüberdosis
Zeichen von erniedrigtem Blutzucker oder Hypoglykämie sind: Kaltschweißigkeit, zitternde Hände, Angst, allgemeine Verwirrtheit.

Diabetes und Herzkrankheiten
Wer an Diabetes erkrankt ist, sollte das Risiko von Herzerkrankungen kennen und wissen, was man zu ihrer Vermeidung tun sollte.

Schlaganfall und Diabetes
Diabetiker haben ein erhöhtes Schlaganfallrisiko.

Diabetes und Infektionen
Diabetes kann die Fähigkeit des Körpers, Infektionen zu bekämpfen, verlangsamen. Erhöhte Blutzuckerspiegel führen auch zu erhöhten Zuckerwerten im Gewebe und begünstigen das Wachstum von Bakterien und eine schnellere Entwicklung von Infektionen.

Diabetische Nephropathie
Die diabetische Nephropathie ist eine Nierenkrankheit als Folge des Diabetes und die Hauptursache einer Niereninsuffizienz. Etwa ein Drittel der Menschen mit Diabetes entwickelt eine diabetische Nephropathie.

Diabetische Neuropathie
Die diabetische Neuropathie ist eine sehr häufige Folge von Diabetes. Sie beginnt gewöhnlich viele Jahre nach Auftreten der Erkrankung, etwa 25 Jahre danach.
Die diabetische Neuropathie ist eine Störung, die vor allem bei älteren Menschen auftritt und das autonome sowie das periphere Nervensystem betreffen kann.

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Diabetische Retinopathie
Die diabetische Retinopathie ist eine Augenerkrankung, die bei der Mehrheit der an Diabetes mellitus erkrankten Personen auftritt, vor allem bei Diabetes Typ 1.
Eine diabetische Retinopathie der proliferativen Art besteht, wenn es zu einer intensiven vaskulären Proliferation kommt, bei der die Blutgefäße extrem verletzbar sind (die deshalb sehr oft zerreißen und Schäden an der Netzhaut verursachen).
Die nichtproliferative Retinopathie zeigt keine Gefäßneubildungen, sondern nur Mikroaneurysmen und manchmal Exsudate (Einlagerungen von Eiweiß, Fetten und Kohlenhydraten).
Symptome sind Sehstörungen, die bis zur Erblindung führen können.

Diabetes und chirurgische Eingriffe
Der Diabetes verlangsamt die Fähigkeit des Körpers, Wunden zu schließen und Narben zu bilden.
Ehe man sich einer Operation unterzieht, sollte man die Chirurgen darauf hinweisen, dass man an Diabetes erkrankt ist.

Therapien und natürliche Behandlungen für den Typ-2-Diabetes

Die Diabetestherapie hat zum Ziel, den Menschen dabei zu helfen, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren und das Risiko der Entwicklung von Komplikationen im Laufe der Zeit auf ein Minimum zu verringern.
Wer an Diabetes Typ 2 erkrankt ist, muss für den Rest seines Lebens sorgfältig auf seine Gesundheit achten.
Das kann entmutigend erscheinen, aber der Arzt, der auf Diabetes spezialisiert ist, ist in der Lage, Unterstützung und Beratung zu allen Aspekten Behandlung zu geben.
Die Behandlung des Diabetes besteht in der Veränderung der Ernährung, der Einbeziehung körperlicher Übungen in die Lebensgewohnheiten und schließlich im Medikamentengebrauch.

Änderung des Lebensstils
Für viele Menschen mit Typ-2-Diabetes ist der erste Behandlungsansatz, die Lebensgewohnheiten zu ändern.
Man sollte regelmäßige Bewegungsübungen durchführen, gesund essen und wenn jemand übergewichtig oder fettleibig ist (Bodymaßindex 30 oder höher), sollte er das Gewicht reduzieren
Dies kann ausreichend sein, um den richtigen Blutzuckerspiegel ohne weitere Behandlungen zu halten.

Was sollte man essen?
Es gibt keine erlaubten und verbotenen Lebensmittel. Es ist ausreichend, ein Gleichgewicht in Menge und Art der verzehrten Speisen zu erreichen.
Nähere Informationen enthält die Seite über Diabetesdiät.

Medikamente bei Diabetes Typ 2
Ein Diabetes Typ 2 verschlimmert sich in der Regel mit der Zeit. Auch wenn zu Beginn die Ernährung und die körperlichen Übungen Wirkung zeigen, könnten sie irgendwann nicht mehr genügen, um den Blutzuckerspiegel unter Kontrolle zu halten.
Wer unter Diabetes Typ 2 leidet, kann Medikamente benötigen, die den Blutzuckerspiegel senken.
Anfangs basiert die Therapie auf Pharmaka, die in Tablettenform eingenommen werden und manchmal kann es eine Kombination verschiedener Tabletten sein.
Im weiteren Verlauf gelangt man zur Insulininjektion oder zu anderen Medikamenten.
Insulinabhängige Patienten sollten über das ganze Jahr täglich mindestens eine Insulininjektion erhalten.

Prävention von Diabetes Typ 2

Während die Genetik eine wichtige Rolle spielt, besitzt ein Individuum die Fähigkeit, die Gesundheit zu beeinflussen, um einen Diabetes zu verhindern.
Übergewicht und Bewegungsmangel sind Risikofaktoren, die man verändern kann.
Die Menschen sollten ihr Gewicht halten oder verringern und mehr Sport betreiben.
Eine Diät ist wichtig, weil sie beim Abnehmen hilft.
Es gibt einige Lebensmittel wie Nüsse, die in geringen Mengen gewisse Vorteile bei der Regulierung des Blutzuckers bieten.
Es stehen Tests zur Verfügung um zu sehen, ob eine Person bezüglich Diabetes Typ 2 gefährdet ist, doch zur Identifizierung der beiden wichtigsten Risikofaktoren sind eine genaue Familienanamnese (genetisch) und eine Waage nötig.
Körperübungen sind auch ohne Gewichtsverlust bei der Vorsorge von Diabetes Typ 2 wichtig, doch bestehen größere Vorteile, wenn es gelingt, das Körpergewicht zu verringern.
Rauchen ist aus vielen Gründen schädlich, darunter erhöhtes Risiko für Krebs- und Herzerkrankungen. Es vermehrt auch das Risiko, einen Diabetes Typ 2 zu entwickeln.
Es stehen Medikamente zur Verfügung, die in wichtigen Untersuchungen gezeigt haben, dass sie die Entstehung von Diabetes verzögern oder verhindern können.
Der Einsatz dieser Medikamente erfordert eine ausführliche Diskussion mit dem Arzt über ihre Vor- und Nachteile, da dabei einige Nebenwirkungen berücksichtigt werden müssen.
In den nächsten Jahren werden sich die Fortschritte auf dem Gebiet der Diabetes-Prävention zeigen. Aber der wichtigste Punkt in der Therapie wird vermutlich immer ein gesunder Lebensstil sein.

Kann man von Diabetes Typ 2 geheilt werden?

Derzeit gibt es keine Behandlung, die zur definitiven Heilung führt, doch es gibt viele Pharmaka, die der Verringerung der Symptome und Vermeidung von Komplikationen dienen.
Die Lebenserwartung von Diabetikern ist genauso hoch, wie die von Menschen ohne Diabetes, denn diese Erkrankung führt nicht zum Tode.

 

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