Bakterielle Infektion und Candida

 Die Infektion ist ein pathologisches Geschehen, das durch Eindringen parasitärer Mikroorganismen in den Organismus, wie zum Beispiel Viren, Bakterien, Pilze, Protozoen usw., verursacht wird.

Innerhalb und außerhalb unseres Körpers leben viele Lebewesen.
Normalerweise sind diese Organismen harmlos oder sogar nützlich, doch unter bestimmten Bedingungen können sie eine Krankheit verursachen.

Junge Frau,Infektion
© Massimo Defilippo

Einige Infektionskrankheiten können von einem Menschen auf den anderen übertragen werden.
Andere Infektionen werden durch Insektenstiche oder Tiere übertragen.
Möglich ist die Entstehung von Infektionskrankheiten durch die Aufnahme kontaminierter Lebensmittel, verunreinigten Wassers oder andere Umwelteinflüsse.
Eine leichte Infektion kann mit Hausmitteln kuriert werden, hingegen können andere tödlich sein und müssen in einem Krankenhaus behandelt werden.

Inhalt

Ursachen einer Infektion

Infektionskrankheiten können verursacht sein durch:

Bakterien. Diese Organismen, die aus einer Zelle bestehen, sind verantwortlich für Erkrankungen wie Halsschmerzen, Harnwegsinfektion und Tuberkulose.

Viren. Auch wenn sie kleiner als Bakterien sind, umfassen virale Infektionen viele Krankheiten wie Herpes und AIDS.

Pilze. Viele Hautkrankheiten wie Tinea und Fußpilz werden durch Pilze verursacht.
Andere Pilzarten können die Lungen oder das Nervensystem infizieren.

Parasiten. Malaria wird durch einen sehr kleinen Parasiten verursacht und durch den Stich einer Mücke übertragen.
Darmparasiten können über tierischen Kot auf den Menschen übertragen werden.

Arten von Infektionen

Harnwegsinfekt
Eine Infektion der Harnwege kann in jedem Abschnitt des Harnwegssystems auftreten: Nieren, Harnleiter, Harnblase oder Harnröhre.
Frauen haben ein größeres Risiko als Männer, eine Harnwegsinfektion zu entwickeln. Eine auf die Harnblase begrenzte Infektion kann schmerzhaft und unangenehm sein. Außerdem können schwere Folgen entstehen, wenn sie sich auf die Nieren ausbreitet.
Patienten, die einen Blasenkatheter tragen, sich einer urologischen Operation unterziehen oder Männer mit einer vergrößerten Prostata haben ein besonders hohes Risiko für eine Infektion der Harnwege.
Die Symptome einer Harnwegsinfektion variieren je nach Geschlecht, Alter und dem betroffenen Bereich; einige Symptome entstehen entsprechend dem zugrunde liegenden Auslöser.
Symptome der Harnwegsinfektion sind: vaginaler oder rektaler Schmerz, Brennen, ständiger Harndrang, Blut im Urin und Fieber.


Candida
Candida ist ein Pilz, der meist die Haut infiziert. Sie kommt relativ häufig vor und kann fast jeden Bereich der Körperhaut betreffen. Gewöhnlich sieht man sie in warmer und feuchter Umgebung wie unter der Achsel und im Leistenbereich.
Die Candida-Infektion oder Candidose trifft am häufigsten Menschen mit:

  • geschwächtem Immunsystem aufgrund einiger Medikamente und Krankheiten wie AIDS,
  • Diabetes,
  • Übergewicht.

Symptome einer Candidainfektion oder Candidose der Haut sind: intensiver Juckreiz, Hautausschlag in den Hautfalten, an Genitalien, im Gesäßbereich, unter der Brust und in anderen Hautzonen.
Hygiene und der allgemeine Gesundheitszustand sind sehr wichtig, um Candida-Infektionen zu kurieren.
Man muss die Haut trocken halten und der Luft aussetzen.
Man kann Anti-Pilzmittel (Antimykotika) wie Cremes, Salben oder Puder verwenden, um die Candida-Infektion an Haut, Mund, Vagina und Darm zu behandeln.
Oral eingenommene Antimykotika können bei schweren Candida-Infektionen, die Mund, Rachen und Vagina einbeziehen, notwendig sein.


Bakterielle Vaginose
Die bakterielle Vaginose ist eine Infektion, die entsteht, wenn einige Bakterienarten, die in der Vagina vorkommen, zu stark wachsen.
Sie ist die häufigste Ursache bei Scheidenausfluss von Frauen im gebärfähigen Alter. In der Regel ist der vaginale Ausfluss dünnflüssig, hat eine grau-weißliche bis gelbliche Farbe und riecht nach Fisch.
Mögliche auslösende Faktoren der bakteriellen Vaginose sind:

  • Parfümierte Seifen oder Sprays für die weiblichen Hygiene
  • Intrauterines Verhütungssystem (IUS)
  • Antibiotika

Mögliche Symptome sind:

  • Übler „fischartiger“ Geruch aus der Vagina
  • Stärkerer Ausfluss (Flüssigkeit) aus der Vagina als gewöhnlich
  • Grauer oder weißer und „milchiger“ Ausfluss
  • Juckreiz im Vaginalbereich

Darminfektion
Eine Darminfektion ist eine durch pathogene Keime hervorgerufene Erkrankung, die den Verdauungstrakt befallen.
Der Dickdarm ist der untere Teil des menschlichen Verdauungstraktes. Er ist Sitz vieler bakterieller Arten, die keine Infektion verursachen.
Trotzdem können manche schädliche Bakterien in ausreichend großer Anzahl vorhanden sein, um eine Erkrankung auszulösen. Auf dieselbe Weise können Viren und andere Erreger eine Infektion verursachen.
Hat ein Mensch eine Darminfektion, kann er unangenehme Symptome wie Durchfall entwickeln. In einigen Fällen sind die Darmbewegungen anormal, der Weitertransport der Nahrung ist erschwert. Der Stuhl kann eine ungewöhnliche Form und Farbe annehmen.
Außer den Symptomen, die das Aussehen des Stuhls betreffen, kann eine Darminfektion zu Völlegefühl und Meteorismus (Gasbildung) führen.


Der Bauch kann aufgetrieben erscheinen und es kann sich ein allgemeines Unwohlgefühl bemerkbar machen.
In einigen Fällen ist eine Darminfektion von Fieber oder von Blutungen aus dem Enddarm begleitet.
Hat der Arzt die Ursache der Darminfektion festgestellt, kann er sie entsprechend behandeln. Die Therapie kann in der Gabe von Antibiotika oder in Bettruhe und Flüssigkeitsaufnahme bestehen, je nach Schwere der Infektion und Ursache. In manchen Fällen werden auch Abführmittel (Laxantien) verschrieben.

Infektion des Blutes oder Sepsis

Die Sepsis (Blutvergiftung) oder Septikämie ist eine Erkrankung, bei der der Körper gegen eine schwere Infektion kämpft, die sich durch die Blutzirkulation verteilt hat. Hat ein Patient eine Sepsis, leidet er vermutlich unter erniedrigtem Blutdruck, der zu einer schlechten Durchblutung und zu Nährstoffmangel an Organen und lebenswichtigen Geweben führt.
Dieser Zustand wird als „Schock“ bezeichnet und äußert sich manchmal in Form eines septischen Schocks, wenn die Infektion die Ursache des Schockzustandes ist.
Eine Septikämie kann sich als Effekt des körpereigenen Abwehrsystems oder aufgrund toxischer Substanzen entwickeln, die ein Produkt der infizierenden Keime sind (zum Beispiel Bakterien, Viren oder Pilze).

Symptome der Sepsis
Da eine Sepsis in verschiedenen Körperteilen beginnen kann, können viele unterschiedliche Symptome auftreten. Eine schnelle Atmung und eine Veränderung des mentalen Zustandes, wie verminderte Aufmerksamkeit oder Verwirrtheit, können erste Anzeichen einer Sepsis sein.

Andere häufige Symptome sind:

  • Fieber und Unruhe, Schüttelfrost oder alternativ eine sehr niedrige Körpertemperatur
  • Verminderte Miktion (Urinproduktion)
  • Schneller Puls
  • Beschleunigte Atmung
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall

Behandlung der Sepsis
Der erste Schritt für eine erfolgreiche Therapie ist eine rasche Diagnose der Sepsis. Wird eine Sepsis vermutet, veranlasst der Arzt Untersuchungen zur Identifikation des Bakteriums, der Anzahl der weißen Blutkörperchen, der Thrombozyten und des Blutdrucks.

Die Therapie der Sepsis beginnt in der Regel mit:

  • Breitspektrumantibiotika, die viele Bakterienarten töten
  • Flüssigkeit zur Erhaltung des normalen Blutdrucks
  • Sauerstoff, um die normale Sauerstoffsättigung im Blut (Oxygenierung) zu erhalten.

Ist das infizierende Agens identifiziert, kann der Arzt auf ein spezielles Medikament gegen dieses Agens übergehen.

Indirekter Kontakt

Man kann auch über einen indirekten Kontakt mit diesen pathogenen Organismen in Berührung kommen.
Viele Keime können auf einem Objekt wie einem Tisch, Türgriff oder Wasserhahn verbleiben.
Berührt man eine Türklinke, die von einer infizierten Person angefasst wurde, kann man die Keime aufnehmen, die der Betreffende zurückgelassen hat. Berührt man dann die Augen, den Mund oder die Nase, ehe man sich die Hände gewaschen hat, kann man sich infizieren.

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Obst kann kontaminiert sein
© fotolia.com

Kontamination von Lebensmitteln. Die pathogenen Keime benutzen auch einen anderen Weg, indem sie sich über Wasser und kontaminierte Lebensmittel verteilen.
Dieser Mechanismus der Übertragung ermöglicht den Keimen, viele Personen über eine einzige Quelle zu infizieren.

Escherichia coli zum Beispiel ist ein in bestimmten Nahrungsmitteln, wie wenig gegartem Hackfleisch oder ungewaschenem Obst und Gemüse, vorhandenes Bakterium.

Insektenstiche. Manche Keime benutzen Insekten als Träger und bewegen sich mit Hilfe von Mücken, Flöhen, Läusen oder Zecken von einem Lebewesen zum anderen.
Zum Beispiel können Mücken Parasiten der Malaria übertragen.

 

Symptome einer Infektion

Jede Infektionskrankheit hat eigene spezifische Anzeichen und Symptome.
Die häufigsten Symptome sind in der Regel:

  • Fieber
  • Appetitverlust
  • Erschöpfung
  • Muskelschmerzen

 

Komplikationen der Infektion

Die meisten Infektionskrankheiten führen nur zu geringfügigen Komplikationen, doch manche Infektion wie Lungenentzündung, AIDS oder Hirnhautentzündung (Meningitis) können fatal sein.
Einige Arten von Infektionen wurden mit einem vermehrten Langzeitrisiko für Krebserkrankungen in Verbindung gebracht:

  • Das humane Papillomavirus ist mit Gebärmutterhalskrebs und mit Halstumoren verbunden.
  • Hepatitis B und C erhöhen das Risiko für Leberkrebs.
  • Helicobacter pylori steht in Verbindung mit Magenkrebs.

 

Untersuchungen und Diagnose der Infektion

Der Arzt kann Labortests (Blut, Harn usw.) oder instrumentelle Untersuchungen wie eine Magnetresonanztomographie anordnen, um die Ursache der Symptome zu ermitteln.

Bakterielle Infektion und Candida
Bakterielle Infektion und Candida
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Durch die Blutuntersuchung kann man eine Vermehrung der Neutrophilen (spezialisierte Immunzellen) erkennen, die gewöhnlich auf eine bakterielle Infektion hinweist, oder man kann eine Erhöhung der Lymphozyten (weiße Blutkörperchen) feststellen, die an eine virale Infektion gebunden ist.
Andere zu untersuchende Parameter, die auf eine Infektion verweisen, sind die Blutkörperchensenkung (BKS) und das C-reaktive Protein (CRP).

Bei der Urinuntersuchung wird die Harnfarbe analysiert. Ist sie grünlich oder ist Blut enthalten, kann das auf eine Infektion der Harnwege hinweisen. Hat der Urin einen ammoniakartigen Geruch, kann es sich um eine bakterielle Infektion handeln.

Andere zur Diagnose nützliche Untersuchungen bei einer Infektion sind: Rachenabstrich, Lumbalpunktion, Röntgen, Magnetresonanztomographie und Biopsie.

 

Behandlung und Medikamente bei Infektionen

Kennt der Arzt die der Krankheit zugrunde liegenden Keimart, erleichtert das die Wahl einer geeigneten Behandlung.
Die Antibiotika sind in einander ähnliche „Familien“ zusammengefasst.
Bakterien werden in Gruppen einander ähnlicher Typen eingeteilt, wie zum Beispiel Streptokokkus oder Escherichia coli.
Einige Bakterienarten sind besonders empfindlich auf bestimmte Familien von Antibiotika. Somit erfolgt die Behandlung gezielter und die Ergebnisse sind besser.


Antibiotika sind nur bei bakteriellen Infektionen indiziert, während diese Arzneimittelarten keine Wirkung auf Infektionen haben, die durch Viren verursacht werden.
Manchmal ist es schwierig, die Art des Keims zu bestimmen, der für die Krankheit verantwortlich ist.
Zum Beispiel werden einige Formen von Lungenentzündung durch Viren verursacht, während andere wiederum durch Bakterien hervorgerufen werden.
Der übermäßige Gebrauch von Antibiotika hat zu Bakterien geführt, die resistenter auf die Antibiotika sind.
Dies erschwert die Elimination dieser pathogener Organismen erheblich.
Zur Behandlung bestimmter Viren wurden antivirale Medikamente entwickelt, wie gegen:

  • Herpes
  • Hepatitis B
  • Hepatitis C
  • Influenza

Mykosen sind Pilzinfektionen, die die Lungen oder die Schleimhaut von Mund und Rachen befallen können, häufig bei Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist. Antimykotika sind bevorzugte Medikamente bei diesem Infektionstyp.

Einige Krankheiten, darunter Malaria, werden durch kleine Parasiten verursacht.
Zur Behandlung dieser Erkrankung gibt es Medikamente, allerdings haben bestimmte Arten von Parasiten eine Resistenz gegen die Medikamente entwickelt.

Lebensweise und Hausmittel
Viele Infektionskrankheiten, wie Erkältungen, vergehen von selbst wieder.
Man sollte jedoch reichlich Flüssigkeit zu sich nehmen und sich schonen.

 

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