Symptome der Sinusitis und Heilmittel

Symptome der Sinusitis und Heilmittel
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Die Sinusitis ist eine Entzündung der Schleimhäute, die die Nasennebenhöhlen auskleiden, und wird durch eine virale oder bakterielle Infektion verursacht.

Die Nasennebenhöhlen sind kleine luftgefüllte Hohlräume hinter den Wangenknochen und der Stirn.

In der Regel verursacht eine Sinusitis Fieber, Schmerzen, Taubheitsgefühl im Gesicht und eine verstopfte oder laufende Nase.

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Anatomie der Nasennebenhöhlen
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Das ist eine häufige Erkrankung und kann Menschen jeden Alters treffen, besonders Kinder.

Inhalt

Es gibt verschiedene Formen von Sinusitis, darunter:

  • Akute Sinusitis: plötzliches Auftreten von grippeähnlichen Symptomen wie laufende Nase, verstopfte Nase und Gesichtsschmerzen, die nach 10-14 Tagen vergehen. Gewöhnlich dauert eine akute Sinusitis weniger als ein Monat.
  • Subakute Sinusitis: Entzündung von ein oder zwei Monaten Dauer.
  • Chronische Sinusitis: eine Erkrankung, die gekennzeichnet ist von Entzündungssymptomen der Nebenhöhlen und länger als zwei Monate lang besteht.
  • Rezidivierende Sinusitis: mehrere Attacken im Verlaufe eines Jahres.

 

Was ist eine Infektion der Nebenhöhlen?

Eine Infektion der Nasennebenhöhlen besteht, wenn pathogene Mikroorganismen (Viren, Bakterien oder Pilze) im Innern einer Nebenhöhle heranwachsen und zu einer Stauung führen.


Die Nasennebenhöhlen dienen der Kontrolle von Temperatur und Feuchtigkeit der Luft, die die Lungen erreicht.
Gewöhnlich fließt der in den Nebenhöhlen sezernierte Schleim über kleine Kanäle in die Nase. Diese Kanäle sind verengt, wenn die Nebenhöhlen infiziert und entzündet sind. Die Nebenhöhlen hinter den Wangen (diese sind die größten) sind am häufigsten betroffen.
Der Schleim, der sich in den Nasennebenhöhlen ansammelt, fließt gewöhnlich über die Nasengänge ab.
Tritt eine Erkältung oder eine Allergie auf, entzünden sich die Nebenhöhlen und der Schleim kann nicht abfließen.
Das kann zu einer Stauung und Infektion führen.
Der Arzt kann eine akute Sinusitis diagnostizieren, wenn bis zu 4 Wochen ein Stau eitriger Sekrete begleitet von Nasenverstopfung, Gesichtsschmerz oder Druckgefühl besteht.
Wahrscheinlich ist die Infektion der Nebenhöhlen bakterieller Ursache, wenn sie länger als 10 Tage besteht oder sich die Symptome nach anfänglicher Besserung wieder verschlimmern.

 

Wer erkrankt an Sinusitis?

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Etwa 35 Millionen Amerikaner erleiden jedes Jahr mindestens einmal eine Sinusitis.
Menschen mit den folgenden Beschwerden haben ein erhöhtes Risiko für Sinusitis:

  • Geschwollene Nasenschleimhaut nach einer Erkältung,
  • Blockierung der Abflusskanäle,
  • Strukturunterschiede, die die Abflussgänge verengen,
  • Nasenpolypen,
  • Störungen, die ein erhöhtes Infektionsrisiko bedeuten, wie ein Defizit des Immunsystems oder die Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem supprimieren.

Bei Kindern sind Faktoren aus dem Umfeld, die zur Entstehung einer Sinusitis beitragen: Allergien, Krankheiten, die von anderen Kindern in der Schule übertragen wurden, Schnuller, Trinken im Liegen in Rückenlage und verrauchte Luft.

Bei Erwachsenen sind die Risikofaktoren am häufigsten Infektionen und Tabakrauch.

 

Ursachen einer Sinusitis

Bei einer Sinusitis sind die Schleimhäute von Nase, Nasennebenhöhlen und Rachen (Atemwege) entzündet.
Die Schwellung verengt die Öffnungen der Nebenhöhlen und verhindert den Abfluss von Schleim, was zu Schmerzen im Gesicht und zu anderen Symptomen einer Sinusitis führt.
Die blockierten Nebenhöhlen schaffen ein feuchtes Umfeld, was Infektionen begünstigt.
Entzündete Nebenhöhlen lassen den Schleim nicht abfließen, füllen sich mit Eiter an und verursachen somit Symptome wie die Sekretion von zähflüssigem, gelbem oder grünem Schleim und andere Symptome einer Infektion
Eine akute Sinusitis kann verursacht sein durch:

  • Die meisten Fälle von akuter Sinusitis sind durch Erkältungen verursacht.
  • Bakterielle Infektion. Hält sich eine Infektion des oberen Respirationstraktes länger als sieben Tage, ist die wahrscheinlichste Ursache eine bakterielle Infektion.
  • Bei fehlgebildeten Nebenhöhlen oder Schwächung des Immunsystems besteht das Risiko einer Pilzinfektion.


Manche Erkrankungen können das Risiko einer Sinusitis erhöhen:

  • Allergie wie allergische Rhinitis. Die Entzündung, die bei einer Allergie auftritt, kann die Nebenhöhlen verschließen.
  • Nasenpolypen oder Tumore. Diese Bildungen können Nasengänge und Nebenhöhlen verengen.
  • Ein verformtes Septum (Nasenscheidewand) kann die Nebenhöhlen einengen oder blockieren.
  • Manche Fälle von akuter Sinusitis werden durch eine Zahninfektion verursacht.
  • Schwangerschaft ist ein Risikofaktor, weil es zur Wassereinlagerung und damit eventuell auch zu Schwellungen der Nasenschleimhaut kommt.
  • Im Sommer kann eine Klimaanlage wiederholte Sinusitiden verursachen.
  • Infizierte und geschwollene Polypen bei Kindern. Nasenpolypen liegen im oberen und hinteren Rachenraum.

Andere Erkrankungen: Komplikationen einer zystischen Fibrose, Refluxösophagitis oder eine Schwäche des Immunsystems können zur Verengung der Nebenhöhlen führen bzw. das Infektionsrisiko erhöhen.

 

Symptome der Sinusitis

Die klassischen Symptome der akuten Sinusitis bei Erwachsenen sind:

  • Mundgeruch oder Verlust des Geruchssinns;
  • Husten, der sich nachts oftmals verschlimmert;
  • Müdigkeit  und allgemeines Unwohlsein;
  • Fieber;
  • Kopfschmerzen, druckähnliche Schmerzen, Beschwerden hinter dem rechten oder linken Auge, Zahnschmerzen oder Taubheitsgefühl im Gesicht, besonders hinter der Stirn;
  • Sekretabsonderungen, verstopfte Nase und vermehrter Tränenfluss;
  • Halsschmerzen und tropfende Nase;
  • Schwindel (beim Naseputzen);
  • Geht die Infektion auf das Innenohr über, kann das Labyrinthitis, Otitis, verstopfte Ohren, Gehörverlust und Schwindel verursachen.

Die Symptome der chronischen Sinusitis sind dieselben wie bei der akuten, sind jedoch weniger intensiv und können mehr als 12 Wochen andauern.

Symptome der Sinusitis bei Kindern sind:

  • Atembeschwerden oder Erkältung, die sich bessert und wieder verschlimmert.
  • Hohes Fieber und gleichzeitig dunkle Absonderungen aus der Nase über mindesten 3 Tage.
  • Laufende Nase mit und ohne Husten, die länger als 10 Tage andauert und sich nicht bessert.

 


In der Regel diagnostiziert der Arzt die Sinusitis, indem er die Krankengeschichte verfolgt und eine körperliche Untersuchung durchführt.
Die Sinusitis wird fast immer durch eine Virusinfektion wie ein gewöhnlicher Schnupfen oder eine Influenza verursacht und die Diagnose erfolgt aufgrund von:

  • Verengung der Nasengänge oder Rhinorrhoe (laufende Nase) mit Gesichtsschmerz;
  • Verringerung oder Verlust des Geruchssinns.

Bei einer chronischen Sinusitis erfolgt am häufigsten der Verlust des Geruchssinns, hingegen ist der Gesichtsschmerz weniger häufig.

Lokalisation der Schmerzpunkte nach Typ der Sinusitis:

  • Die Sinusitis der Kieferhöhle verursacht Schmerzen in Kiefer, Zähnen und Stirn.
  • Die Sinusitis der Stirnhöhle schmerzt nur im Stirnbereich; sie kann einseitig (nur über einem Nasenloch) oder beidseitig auftreten.
  • Die Sinusitis des Siebbeins verursacht Schmerzen hinter den Augen.
  • Die Sinusitis des Keilbeins verursacht diffuse Schmerzen in Stirn oder Nacken.


Überweisung an einen Facharzt
Ist die Sinusitis schwerwiegend oder kehrt sie immer wieder zurück, kann der Hausarzt an einen Spezialisten für Ohren, Nase und Hals, also an einen HNO-Arzt überweisen, der Untersuchungen zur Bestimmung der Ursachen der Erkrankung vornimmt.

 

Differentialdiagnose bei Sinusitis

Der Arzt muss ausschließen:

  • Asthma
  • Bronchitis
  • Cluster-Kopfschmerz
  • Muskelspannungskopfschmerz
  • Influenza
  • Migräne
  • Mukormykose
  • Mittelohrentzündung (Otitis media)
  • Parainfluenzavirus
  • Allergische Rhinitis
  • Rhinovirus
  • Staphylokokkeninfektion

Gerätediagnostik bei Sinusitis
Transnasale Endoskopie. Über die Nase wird ein feiner und flexibler Glasfasertubus (Endoskop) mit einem Licht eingeführt, der dem Arzt die Inspektion der inneren Nebenhöhlen ermöglicht.

Allergietests. Vermutet der Arzt, dass die Erkrankung durch eine Allergie verursacht wurde, kann er einen Hauttest empfehlen. Ein Hauttest ist sicher und schnell und kann helfen, das für die Nasenentzündung verantwortliche Allergen ausfindig zu machen.

Der Arzt kann eine Röntgenuntersuchung oder ein CT empfehlen, um die Ursache der Sinusitis herauszufinden.

 

Medikamentöse Therapie bei Sinusitis

Akute Sinusitis. Bei einer einfachen Entzündung der Nebenhöhlen kann der Arzt eine Behandlung mit abschwellenden Mitteln, wie die Inhalation mit Sudafed oder Dampf, empfehlen.
Die Anwendung rezeptfreier und abschwellender Medikamente in Form von Tropfen oder Sprays kann zur Linderung der Symptome wirksam helfen. Doch dürfen diese Mittel nicht über die empfohlene Dosis hinaus benutzt werden. In der Regel sind das vier oder fünf Tage, anderenfalls kann der Sekretstau verschlimmert werden.

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Antibiotika
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Wenn Antibiotika indiziert sind, werden sie in der Regel für 10-15 Tage verschrieben.
Erfolgt damit die Behandlung, verschwinden die Symptome gewöhnlich. Dann werden die Antibiotika nicht mehr benötigt.

Chronische Sinusitis. Warme und feuchte Luft kann die Staubildung in den Nebenhöhlen bessern.
Ein Inhalator oder die Dampfinhalation über einem Topf mit kochendem Wasser kann zur Linderung der Symptome verhelfen.
Heiße Packungen sind hilfreich, den Schmerz in der Nase und den Nebenhöhlen zu verringern.
Tropfen physiologischer Kochsalzlösung in die Nase sind für den Hausgebrauch ein sicheres Mittel.
Die Verabreichung rezeptfreier abschwellender Tropfen oder Sprays kann zur Verminderung der Symptome wirksam sein, sie dürfen jedoch nicht in einer höheren Dosis, als empfohlen, angewendet werden.
Antibiotika oder Kortikosteroide (zum Beispiel Betnesol) zum Einnehmen müssen vom Arzt verschrieben werden.

Andere Behandlungsmöglichkeiten bei Sinusitis:
Der erste grundlegende Schritt bei der Behandlung von Sinusitis ist die Vermeidung der Faktoren, die sie verursachen.
Zur Verminderung des Sekretabflussstaus, der zur Sinusitis führt, kann der Arzt ein Nasenspray verschreiben (manche Sprays können Kortison enthalten).
Wenn man an einer schweren chronischen Sinusitis leidet, kann der Arzt Tabletten oder Pulver mit Kortison verschreiben, um die Entzündung zu verringern. Doch sollten diese Medikamente erst genommen werden, wenn andere Pharmaka die Entzündung nicht behoben haben.
Handelt es sich um eine bakterielle Infektion der Nebenhöhlen, empfiehlt der Arzt Antibiotika (Antibiotika sind bei Virusinfektionen unwirksam).
Zum Beispiel wird das Antibiotikum Azithromycin (Zithromax) angewendet.
Ein Antihistaminikum wird zur Behandlung einer Allergie verordnet.
Der Arzt empfiehlt ein Antimykotikum bei einer Pilzinfektion der Nebenhöhlen.
Immunglobuline (Antikörper) können bei mangelndem Immunschutz empfohlen werden.

Bei Problemen mit den Ohren oder einer Sinusitis sollten keine Flugreisen unternommen werden, weil durch die Druckunterschiede Verletzungen verursacht werden können.

Chirurgischer Eingriff
Selten rät der Arzt dem Patienten zu einem chirurgischen Eingriff, erst wenn die anderen Therapien nicht die gewünschte Wirkung gezeigt haben.
Unter den Optionen sind eine Ethmoidektomie (im Falle einer Entzündung der Siebbeinzellen), eine Septumplastik mit Turbinoplastik im Falle einer Krümmung des Nasenseptums oder eine Vergrößerung der Nasenmuscheln.

 

Naturheilmittel

Thermalkuren sind eine gute Alternative zur medikamentösen Behandlung, zum Beispiel: Nasenspülung mit Thermalwasser und Thermalaerosol oder Inhalationen mit Thermalgasen.
Zu den häufigsten Heilmitteln zählt die Veränderung der Ernährung, was die Funktionsweise des Körpers verbessert.
Man sollte auf frittierte Speisen, tierisches Eiweiß und das Kochen von Lebensmitteln (ausgenommen Hülsenfrüchte und Getreide) verzichten, denn unser Körper ist nicht für diese Nahrungsmittel geschaffen.
Der Mensch sollte vor allem Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Samen, Nüsse und Getreide essen.

 

Selbstbehandlung
Man kann mit den folgenden Maßnahmen versuchen, den Sekretstau in den Nebenhöhlen zu verringern:

  • Einen feuchtheißen Umschlag mehrmals am Tag auf das Gesicht auflegen.
  • Viel Flüssigkeit trinken, um den Schleim zu verdünnen.
  • Dampfinhalation drei- oder viermal am Tag.
  • Ein salzhaltiges Spray mehrmals am Tag in die Nase sprühen.
  • Einen Vernebler für Sinusitis oder ein Aerosol benutzen.
  • Eine „Nasenspülkanne“ zur Entleerung der Nebenhöhlen anwenden.
  • Nasenspülungen mit Salzwasser durchführen.

Mit abschwellenden Nasensprays muss man vorsichtig sein. Sie können zwar im ersten Moment helfen, doch wenn sie mehr als 3-5 Tage angewendet werden, kann die Nasenverengung nachhaltig verschlimmert werden.

Andere Heilmittel bei Sinusitis:
Flugreisen vermeiden, wenn die Nasennebenhöhlen verengt sind.
Vermeiden von extremen Temperaturen, plötzlichen Temperaturschwankungen und dem Kopfbeugen nach vorn und nach unten.
Man kann es mit Paracetamol (zum Beispiel ben-u-ron) oder Ibuprofen (zum Beispiel Dolormin) versuchen.

 

Wie lange dauert die Sinusitis? Heilungszeit

Gewöhnlich heilt eine Infektion der Nebenhöhlen durch die Selbstbehandlung und die Medikamente. Bei sich wiederholenden Attacken sollte eine ärztliche Kontrolle durchgeführt werden, um Ursachen wie Nasenpolypen, Allergien usw. auszuschließen.
Die akute Sinusitis hat gewöhnlich eine maximale Dauer von zwei Wochen, sie kann jedoch chronisch werden und in diesem Fall verlängert sich die Zeit der Genesung und man kann dann über viele Jahre immer wieder darunter leiden.
Wird eine akute Sinusitis nicht auskuriert, kann dies auch zu ernsten Folgen führen. Auch wenn dies sehr selten vorkommt, sind die Komplikationen:

  • Abszesse
  • Knocheninfektion (Osteomyelitis)
  • Meningitis
  • Hautinfektionen um das Auge herum (periorbitale Zellulitis)

 

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