Fraktur der Patella oder Kniescheibenfraktur

Fraktur der Patella oder Kniescheibenfraktur

Unter Kniescheibenfraktur (Fraktur der Patella) versteht man den Bruch des vordersten Knieknochens: die Kniescheibe, auch Patella genannt; die Läsion kann leicht oder gravierend sein.


Bei Frakturen ohne Verschiebung der Bruchstücke oder bei nur feiner Rissbildung im Knochen ist der Heilprozess schneller abgeschlossen und Langzeitfolgen treten seltener auf.

Bei verschobenen, offenen oder Mehrfragmentfrakturen ist die Prognose sehr viel schlechter und Folgeerscheinungen können mittel- bis längerfristig bestehen bleiben, z.B. Bewegungseinschränkungen.

In der Regel tritt eine Kniescheibenfraktur einseitig auf, das heißt auf der rechten oder linken Seite.
Der Bruch der Kniescheibe führt zu großen Bewegungseinschränkungen des Kniegelenks, weil die Schmerzen bei jedem Gehversuch zu spüren sind.
Patellafrakturen machen ungefähr 1% aller Knochenbrüche aus, von denen mehr als die Hälfte das Knie betreffen.
Zu den Risikofaktoren für einen Kniescheibenbruch gehören:

  • Osteoporose;
  • das Gehen auf rutschigem und holprigem Gelände;
  • Gleichgewichtsstörungen.

Der Aufprall kann auch eine Entzündung des unter der Kniescheibe liegenden Schleimbeutels, die Verletzung der Menisken und – selten –  den Riss von Kreuzband oder Patellasehne zur Folge haben.

 

Inhalt

Was genau ist die Kniescheibe?

Die Kniescheibe oder Patella ist ein Sesamknochen im vorderen Kniebereich, sie liegt vor dem Oberschenkelknochen.
Von vorn betrachtet hat sie ein rechteckiges Aussehen, von oben ist der Knochen eher dreieckig, wobei die Grundlinie nach außen gerichtet ist und die Dreiecksspitze zwischen den Oberschenkelknorren (Femurkondylen) liegt.
Die Kniescheibe bewegt sich innerhalb der Fossa intercondylaris, einer Grube, die zwischen den beiden Femurkondylen liegt.
Die Kniescheibe ist in die Sehne des Quadrizepsmuskels eingebettet, die oberhalb der Kniescheibe als Quadrizepssehne und unterhalb als Kniescheibensehne, Patellarsehne oder Kniescheibenband bezeichnet wird.

 

Welche Frakturformen kommen beim Kniescheibenbruch vor?

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Das Röntgenbild zeigt eine unverschobene Fraktur im unteren Bereich der Kniescheibe (rot eingekreist).

Bei Querbrüchen wird das obere Bruchstück von der Quadrizepssehne nach oben geschoben, während das untere Bruchstück durch die Kniescheibensehne nach unten gezogen wird; auf diese Weise entsteht eine Diastase der Fragmente, d.h. der Bruch verschiebt sich und die beiden Frakturenden weichen auseinander.
Bei Längsfrakturen ist die Prognose besser, weil die Kräfte, die die Knochenfragmente zu Hüfte und Fuß ziehen, ungefähr gleich stark sind, und der Bruchspalt die Tendenz zur Übereinstimmung aufweist.
Bei einem Trümmerbruch zerbricht die Kniescheibe in viele Einzelteile.
Ein Bruchstück kann sich auch vollständig vom restlichen Knochen lösen.

 

 

Wie entsteht eine Fraktur der Kniescheibe?

Die Verletzung entsteht fast immer durch direkte Krafteinwirkung auf den vorderen Teil des Knies, was in folgenden Fällen vorkommt:

  • beim Sturz auf das Kniegelenk, passiert vor allem älteren Menschen, selten Kindern;
  • bei einem schweren Verkehrsunfall, beim Anschlagen gegen das Armaturenbrett;
  • bei einem Sturz vom Fahrrad oder Motorrad.

Ist der Aufprall sehr heftig, können auch die Gelenkknorren des Gelenkknorren des Oberschenkelknochens oder das Schienbeinplateau brechen.

Was sind die Symptome einer Kniescheibenfraktur?

Die Hauptsymptome sind Schmerzen im vorderen Kniebereich, Schwellung, Bluterguss und starke Funktionseinschränkung beim Strecken des Kniegelenks und beim Gehen, besonders wenn es sich um einen verschobenen Bruch handelt.
In den ersten Tagen nach dem Unfall ist der Patient nicht in der Lage, das verletzte Bein zu belasten, auch nicht im Stehen.
Der Bluterguss hat beträchtliche Ausmaße und betrifft ein großes Gebiet innen und außen am Knie.
Häufig ist die Verletzung der Kniescheibe durch eine Schürfwunde begleitet.

 

Wie erfolgt die Diagnose einer Kniescheibenfraktur?

Der Arzt untersucht zunächst die Krankengeschichte des Patienten, um den Unfallhergang nachvollziehen zu können; bei der nachfolgenden körperlichen Untersuchung werden typische Zeichen und Symptome überprüft.
In der Notaufnahme wird ein Röntgenbild erstellt, um zu kontrollieren, ob eine Fraktur vorliegt; danach kommt der Patient in die Orthopädie, wo die Ärzte auf diese Art von Verletzung spezialisiert sind.
Andere bildgebende Verfahren sind nicht notwendig, weil ein Röntgenbild ausreichend ist.

 

Welches ist die richtige Therapie bei einer Patellafraktur?

Bei einem unverschobenen Bruch verschreibt der Orthopäde eine Ruhigstellung von 30 Tagen mit Gipsverband oder Schiene, zum Schutz des Knochens, um die Knochenheilung (Konsolidierung) zu ermöglichen.
Bei einem verschobenen oder kompletten Bruch muss die Fraktur chirurgisch eingerichtet werden, d.h. die Knochenfragmente werden vereint und fixiert (Osteosynthese); verwendet werden dazu:

  • Schrauben
  • Kirschner-Drähte
  • Zuggurtung (Cerclage)

Die Kniescheibe wird dabei mit sehr starken Metalldrähten umwickelt, die die Knochen in der richtigen Position halten.
Bei einem Trümmerbruch wird das größte Knochenstück bewahrt und die kleineren Fragmente entfernt; die Sehnen werden dann mit dem verbliebenen Knochenstück verbunden.
Bei einer besonders gravierenden oder Berstungsfraktur kann eine Patellektomie, also eine vollständige Entfernung der Kniescheibe in Betracht gezogen werden; in diesem Fall werden Quadrizeps- und Patellarsehne miteinander vereint.

Wird ein unverschobener Bruch der Kniescheibe nicht behandelt, verzögert sich der Heilungsprozess; die Nichtbehandlung eines verschobenen Bruchs dagegen kann gravierende Folgen mit sich bringen: Hinken, starke Bewegungseinschränkung und anhaltende Knieschmerzen.

 

Rehabilitation nach einer OP wegen Kniescheibenfraktur

Der Patient muss krankengymnastische Übungen durchführen, um Bewegungsweite, Kraft und Gleichgewicht zurückzuerlangen.
Der Physiotherapeut muss die Narbe massieren, um Verklebungen zu lösen.
Nach einem Monat der Ruhigstellung des Kniegelenks durch Gips oder Orthese müssen Kräftigungsübungen durchgeführt werden.
Die Heilungsprognose für eine verschobene Kniescheibenfraktur liegt bei etwa 3 Monaten; bei einem unverschobenen, unvollständigen Bruch kann der Patient etwa nach 1 ½ Monaten wieder seine beruflichen Tätigkeiten aufnehmen, wenn er die physiotherapeutischen Übungen ausführt.
Hat der Chirurg eine Zuggurtung eingesetzt, kann diese nach 6 bis 12 Monaten entfernt werden, wenn sich die Fraktur als konsolidiert und stabil erweist.

 

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