Symptome der Schambeinentzündung

 Symptome der Schambeinentzündung

Die Symptome der Schambeinentzündung (Pubalgie) entstehen durch eine Erkrankung, die die am Schambein ansetzenden Sehnen betrifft, also Bauchmuskulatur und Hüftadduktoren.


Sie umfassen Schmerzen im Bauch- oder Leistenbereich und können die Betroffenen beim Sport oder bei der Ausführung ihrer täglichen Arbeiten behindern und schließlich zu einer langen Unterbrechung der sportlichen Aktivitäten führen.
Von der Pubalgie sind hauptsächlich Hockey-, Football- und  Fußballspieler betroffen und fast ausschließlich Männer.

Es ist beinahe unmöglich, im Krankenhaus diesbezüglich Personen anzutreffen, die nicht einer dieser Kategorien angehören.
Selten sind Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren betroffen.

Die Muskeln und Sehnen, die bei der Pubalgie betroffen sind, setzen am Schambein an:

  • äußerer schräger Bauchmuskel (Musculus obliquus externus abdominis);
  • innerer schräger Bauchmuskel (Musculus obliquus internus abdominis);
  • Kammmuskel (Pectineus);
  • kurzer Adduktor (Adductor brevis);
  • langer Adduktor (Adductor longus);
  • großer Adduktor (Adductor magnus);
  • schlanker Muskel (Gracilis).

Diese Muskeln können eine Verletzung erleiden, während bei den Sehnen eine Enthesitis mit Kalkablagerung vorliegen kann, die eventuell mit einer Reizung des Leistennervs verknüpft ist. Der Schmerz kann bis in den unteren Bauchmuskelbereich ausstrahlen: Dammgegend, Hoden, Adduktoren, Hüfte und Oberschenkel.

Gewöhnlich erscheinen die Symptome nur auf einer Seite, sie können aber auch bilateraler Art sein. Das Auftreten ist traumatischer Natur oder erfolgt schleichend, mit langsam stärker werdenden Beschwerden. Der akute Schmerz wird chronisch, wenn die Sportler keine Sportpause einlegen. Diese Erkrankung kann sich monate- oder jahrelang hinziehen und schließlich das Ende einer sportlichen Karriere bedeuten.
Das Hauptproblem liegt in der Tat darin, dass der Schmerz trotz Ruhigstellung anhält. Folgende Bewegungen können eine Pubalgie auslösen: schnelle Richtungswechsel, Schuss-, Grätsch-, Drehbewegungen und Dribbling.
Husten und Niesen verstärken normalerweise die Schmerzsymptomatik. Für die Diagnose einer Pubalgie braucht man oft Monate, da es keine objektiven Diskriminationskriterien gibt. Deshalb sind zunächst andere Erkrankungen auszuschließen.

Pubalgie ist kein Leistenbruch, es besteht keinerlei Gewebevorwölbung.

 

Inhalt

Was sind die Ursachen einer Pubalgie?

Die Pubalgie betrifft nur Leistungssportler, die einen Sport ausüben, der das Schambein überbeansprucht.

Der mögliche Ursprung der Schmerzen kann verschiedenen Umständen zugeordnet werden:

  • eine heftige oder aggressive Bewegung, die eine Verletzung der Adduktoren, schrägen Bauchmuskeln oder myofaszialen Struktur  bewirkt;
  • eine Sehnenansatzentzündung (Enthesitis) der o.g. Muskeln;
  • eine degenerative Arthropathie der Schambeinfuge;
  • eine Verspannung des Lenden-Darmbeinmuskels (Iliopsoas);
  • eine Entzündung des Schambereichs durch ein Trauma;
  • ein Abriss der Adduktorensehnen;
  • ein anomaler Ansatz der Adduktoren oder des geraden Bauchmuskels;

Die möglichen Risikofaktoren sind:

  • Schwäche der Bauch- oder Leistenmuskulatur;
  • sportliche Aktivtäten bei Hohlkreuzhaltung, wodurch die Bauchmuskulatur überbeansprucht wird;
  • Missverhältnis zwischen (kräftigeren) Adduktoren und (schwächeren ) Bauchmuskeln, was eine anomale Verteilung der Beckenkräfte verursacht;
  • ein übertrieben hartes Trainingsprogramm, das Muskelverletzungen und Sehnenansatzentzündungen (Enthesitiden) erzeugen kann;
  • Frauen leiden nicht unter Pubalgie, da ihre Muskeln und Gewebe dehnbarer sind (wie während der Schwangerschaft), es ist also alles eine Frage der Elastizität.

 

Was sind die Symptome der Pubalgie?

Sportler, die unter Pubalgie leiden, klagen über Schmerzen und Steifheit in der Leistengegend. Wo genau sitzen die Schmerzen? Die Schmerzen treten auf Höhe des Knochens unterhalb der Bauchmuskeln und oberhalb der Geschlechtsorgane auf, sie können leicht nach rechts oder links verschoben sein.
Die Schmerzen nehmen bei sportlicher Aktivität zu, aber im Anfangsstadium der Pubalgie kann der Sport weiterhin ausgeübt werden.
Mit jeder Bewegung, die eine Kontraktion der Bauchmuskeln und Adduktoren mit sich bringt, verschlimmern sich die Symptome.
Immer wenn der Bauchdruck zunimmt, nimmt auch der Druck auf das Schambein zu, was einen starken Schmerz verursacht.
Einige der ganz normalen täglichen Abläufe können sich somit schmerzhaft gestalten: Husten, Stuhlgang, und Geschlechtsakt.

In fortgeschrittenem Stadium können schon das einfache Aussteigen aus dem Auto und längeres Stehen Schmerzen bereiten; außerdem kann der Schmerz den ganzen Tag über anhalten, wodurch die Ausführung der Alltagsaktivitäten beschwerlich wird.
Der Patient kann die schmerzenden Stiche schlecht lokalisieren, denn der Schmerz hat diffusen Charakter.
Die Intensität der Beschwerden kann sich mit der Zeit verändern: sie können bei Ruhephasen etwas abklingen und nach einem Spiel stärker werden.
Ohne Behandlung wird diese Erkrankung chronisch und kann das Ende der sportlichen Karriere bedeuten.

 

Wie erfolgt die Diagnose der Pubalgie?

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Pubalgie, Beweglichkeitstest der Hüfte.

Zuständig ist in diesem Fall ein Heilpraktiker oder Orthopäde. Der Arzt muss die Krankengeschichte des Patienten untersuchen, um Risikofaktoren wie sportliche Aktivitäten und Tätigkeiten mit sich stets wiederholenden Bewegungen auszumachen. Der Patient muss den Arzt unbedingt davon in Kenntnis setzen, ob die Beschwerden aus einem direkten Trauma herrühren oder ob sie schleichend begonnen haben. Der Arzt muss die Symptome des Patienten und die Dauer ihres Auftretens kennen; außerdem ist wichtig zu wissen, um welche Art von Schmerz es sich handelt.

 

Körperliche Untersuchung

Zunächst begutachtet der Arzt die schmerzende Stelle und drückt auf die betreffende Sehne, um die Symptome und eventuelle Sehnenschwellung genau lokalisieren zu können. Es gibt einen Test zur Beurteilung der Pubalgie: der Patient liegt mit gebeugten Knien auf dem Rücken, den Rücken fest gegen die Unterlage gedrückt.
Dann muss er eine Hüftschließbewegung ausführen, indem die Knie angenähert werden, gegen den Widerstand des Arztes. Der Test ist positiv, wenn in der Leistengegend Schmerzen auftreten. Dann muss der Arzt beurteilen, ob eine Einschränkung der Bewegung vorliegt, denn die Symptome könnten auch durch Gelenkbeschwerden verursacht sein.

Um einen eingeklemmten Nerv auszuschließen, sind die myotendinösen Reflexe zu bewerten. Bei einer Pubalgie ist es besonders wichtig, die Schwäche der Bauchmuskeln zu bewerten, besonders des geraden Bauchmuskels.
Normalerweise besteht ein großer Unterschied zwischen der Muskelkraft der Bauchmuskeln und der der Adduktoren.

Differenzialdiagnose

Der Arzt muss folgende Erkrankungen ausschließen:

 

Diagnostische Untersuchungen

Zur Diagnose einer Pubalgie sind bildgebende Verfahren von großer Hilfe; der Arzt kann eine Röntgenaufnahme anordnen, um andere Erkrankungen wie Arthritis und Frakturen auszuschließen, aber dort werden keine Sehnen und Muskeln gezeigt. Eine Skelett-Muskel-Sonographie ist dagegen sehr hilfreich, um Sehnenschäden festzustellen, weil dieses Diagnoseverfahren Bilder des Weichteilgewebes liefert. Die Magnetresonanz ist die beste Untersuchungsform, weil sie Sehnenschwellung, Entzündung, Läsionen und andere Probleme anzeigt, wie Arthritis, Verkalkungen, Tumore usw.

 

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