Hüftarthrose oder Arthrose des Hüftgelenks

Hüftarthrose oder Arthrose des Hüftgelenks

Die Arthrose des Hüftgelenks, medizinisch Coxarthrose genannt, ist eine degenerative Erkrankung des Hüftgelenks, das zwischen Becken und Oberschenkelknochen liegt.

Der Kopf des Oberschenkelknochens liegt in einer Mulde, der Hüftgelenkpfanne (Acetabulum), die aus Darmbein, Sitzbein und Schambein gebildet wird.

Hüftarthrose oder Arthrose des Hüftgelenks
Hüftarthrose oder Arthrose des Hüftgelenks

Knorpel ist ein weißliches, glänzendes und wasserreiches Gewebe, das dafür Sorte trägt, dass die Bewegungen geschmeidig, flüssig und schmerzfrei ausfallen und zwischen den Knochen keine direkte Reibung entsteht. Durch Abnutzung und im Laufe der Zeit tendiert diese Knorpelschicht dazu, immer dünner zu werden, worauf der menschliche Körper mit Knochenveränderungen reagiert:

  • Bildung von knöchernen Auswüchsen (Osteophyten) am Außenrand des Gelenks, um die Kontaktfläche zwischen den Knochen zu erhöhen;
  • Veränderung der Knochenkonsistenz: lokal erhöhter Kalziumgehalt, während andere Stellen fast kalziumfrei bleiben.

Im Anfangsstadium der Erkrankung ist der Knorpel noch vorhanden, aber dünner geworden, während er in fortgeschrittenem Stadium beinah vollständig fehlt und die Knochen bei der Bewegung aneinander “reiben“.

In dieser Situation erzeugt die Reibung der Knochen eine äußerst schmerzhafte Entzündung des Gelenks, die die Bewegungen einschränkt, weil sie bei jedem Schritt spürbar ist. Diese Erkrankung trifft vorwiegend ältere Menschen, insbesondere Frauen ab 50 Jahren und Männer über 65-70 Jahren. Selten sind Personen betroffen, die jünger sind als 40. Das Hüftgelenk ist ein Nussgelenk (Unterform eines Kugelgelenks) und verfügt über eine bemerkenswerte Bewegungsfreiheit; das mögliche Bewegungsausmaß ist mit gebeugtem Knie noch größer und es können folgende Werte erreicht werden:

  • Beugung: bis ca. 140-150°
  • Streckung: bis 20°
  • Abspreizbewegung: bis 80°
  • Auswärtsdrehung: bis 90°
  • Einwärtsdrehung: bis 35-40°

In der Regel tritt die Arthrose beidseitig auf, aber auf einer Hüftseite ist der Gelenkverschleiß größe.

 

Inhalt

Was sind die Ursachen einer Coxarthrose?

Es gibt keine wirkliche Ursache für die Coxarthrose, aber es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die das Auftreten der Erkrankung begünstigen:

  • Das Alter gehört sicherlich zu den wichtigsten Aspekten, weil eine Hüftarthrose bei gesunden jungen Leuten praktisch nicht auftritt.
  • Die Charakteristik des Hüftgelenks, also ihre enorme Beweglichkeit, macht sie extrem verschleißanfällig; außerdem erhöht das Körpergewicht die Kompression der Knochen.
  • Die erbliche Veranlagung stellt einen weiteren wichtigen Risikofaktor dar, denn an Arthrose erkrankte Patienten haben mindestens ein Elternteil, der auch darunter leidet.
  • Übergewicht erzeugt einen erhöhten Druck auf die Gelenke; in der Tat sind die an Arthrose erkrankten Personen zwischen 50 und 60 Jahren übergewichtig.
  • Intensive sportliche Aktivitäten oder körperlich anstrengende Tätigkeiten können das Gelenk übermäßig belasten und einen verfrühten Verschleiß verursachen.
  • Anatomische Fehlstellungen, wie X- bzw. O-Beine können für eine ungleichmäßige Gewichtsverteilung sorgen, wodurch manche Punkte größeren Belastungen ausgesetzt sind als andere.
  • Ein Östrogenrückgang kann das Auftreten dieser Erkrankung begünstigen, deshalb entsteht bei Frauen in den Wechseljahren häufig eine Hüftarthrose.
  • Eine traumatisch bedingte Fraktur auf Höhe der Hüftpfanne oder am Hüftkopf hat folgende Auswirkungen: lange Zeit der Ruhigstellung, bei der das Knorpelgewebe mit weniger Nährstoffen versorgt wird und eine erhöhte Steifigkeit, was wiederum eine übermäßige Knorpelbelastung bedeutet.

 

Was sind die Symptome einer Hüft-Arthrose?

Zu den Hauptsymptomen zählen Hüftschmerzen, die von der Leistengegend über den vorderen Innenbereich des Oberschenkels bis in das Knie ausstrahlen können. Die schmerzenden Stiche werden zu Beginn der Bewegung verspürt (Anlaufschmerzen), lassen nach einigen Schritten nach und verschwinden schließlich ganz, wenn die Bewegung aufhört. Bei längeren Spaziergängen kann es vorkommen, dass der Schmerz nach 20-30 Minuten wieder akut wird, was auch bei langen Steh-Zeiten oder Kraftanstrengungen passieren kann. Bei weiter fortgeschrittener Hüftarthrose treten die Schmerzen auch in Ruhestellung und besonders nachts auf. Der Patient hat Schwierigkeiten zu laufen und eine korrekte Sitzhaltung einzunehmen; in der Tat sitzen an Arthrose leidende Personen oft in einer schmerzvermeidenden Schonhaltung auf der gesunden Hüfte. Zusehends problematischer werden das Abwärtssteigen von Treppen, Anziehen der Schuhe, Überschlagen der Beine, Aufstehen von der Toilette. Der Schmerz ist morgens besonders intensiv, nachdem der Patient aufgestanden ist, müsste aber nach etwa einer halben Stunde nachlassen. Der an Hüftarthrose leidende Patient nimmt eine schiefe Schonhaltung ein, um den Schmerzen zu entgehen, wodurch die gesunde Hüfte und das Becken auf der anderen Seite überbelastet werden; außerdem geht er mit seitlich geneigtem Rücken.

 

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Auswärtsdrehung der Hüfte

Wie erfolgt die Diagnose einer Hüft-Arthrose?

Der Arzt muss anhand einer ausführlichen Befragung des Patienten (Anamnese) und durch eine gründliche körperliche Untersuchung analysieren, wo genau der Schmerz auftritt, durch welche Bewegungen er ausgelöst wird und zu welchen Gelegenheiten und Tageszeiten er sich bemerkbar macht. Tests zur Erkennung einer Hüft-Arthrose sehen die passive Einwärtsdrehung und Streckung des Gelenks vor, das Knie wird  also hinter den Körper gebracht. Liegt eine Arthrose des Hüftgelenks vor, sind Beweglichkeit und Kraft wegen der mitunter schrecklichen Schmerzen eingeschränkt. Als bildgebendes Verfahren zur Diagnose einer Hüftarthrose empfiehlt sich besonders eine Röntgenuntersuchung, weil sie die Größe des Gelenkspalts anzeigt, also den Abstand zwischen Oberschenkelknochen und Hüftpfanne. Das Röntgenbild zeigt auch Knochenveränderungen an, wie:

  • Ausstülpungen des Knochens (Osteophyten);
  • Verdichtung des Knochengewebes unter der Knorpelschicht (subchondrale Sklerosierungen) ;
  • Knochenverdünnungen.

Differenzialdiagnose Der Arzt muss folgende Erkrankungen ausschließen:

Welche Therapie hilft bei einer Hüft-Arthrose?

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TC der Hüfte

Bei einer Hüft-Arthrose gibt es viele Therapiemöglichkeiten, die vom Krankheitsstadium abhängig sind. Zuständige Fachärzte sind Physiater und Orthopäden; letzterer hat den Vorteil, dass er auch chirurgisch eingreifen kann. Im Laufe der Zeit kann die Arthrose zum Stillstand kommen oder sich zum Schlechteren wenden, spontan verbessern kann sich die anatomische Situation jedoch nicht. Die Medizin hat die Aufgabe:

  • die Schmerzen zu lindern;
  • den Bewegungsumfang des Gelenks zu verbessern;
  • dem Patienten zu ermöglichen, alle Alltagstätigkeiten auszuüben.

Ist der Knorpel zwar abgerieben, aber noch vorhanden, kann die konservative Therapie ein Fortschreiten des Degenerationsprozesses verhindern oder verlangsamen; in dieser Phase ist die Umstellung der Lebensgewohnheiten ratsam, wenn diese für das Auftreten der Erkrankung verantwortlich sind:

  • führt der Patient ein bewegungsarmes Leben und sitzt viel, sollte er eine regelmäße körperliche Betätigung beginnen;
  • wer beruflich körperlich schwer arbeitet, sollte weniger belastende Tätigkeiten ausüben;
  • Übergewichtige sollten eine Diät beginnen, um ihr Gewicht zu reduzieren.


Die Physiotherapie kann helfen, die Beweglichkeit der Gelenke zu verbessern, die Schmerzen zu lindern oder gänzlich zu beseitigen und den Patienten bei der Wiederaufnahme der alltäglichen Aktivitäten zu unterstützen. Wenn der Knorpel vollends abgenutzt ist und die Knochen aneinander reiben, kann nur noch ein chirurgischer Eingriff, bei dem ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt wird, Abhilfe schaffen.   Physiotherapie und Rehabilitation bei Hüft-Arthrose Physiotherapie ist bei Arthroseleiden grundlegend für eine erfolgreiche Behandlung. Dazu gehören:


In einigen Fällen kann der Besuch bei einem Ortopädietechniker (zum Kauf von Schuheinlagen, die die Fußposition korrigieren) oder Ernährungsberater (zur Gewichtsabnahme) sinnvoll sein. Von manchen Sportarten ist abzuraten, weil sie die Hüftproblematik noch verschlimmern, dazu gehört beispielsweise das Laufen.


Medikamente und natürliche Heilmittel

Die so genannten nichtsteroidalen Antirheumatika, kurz NSAR, sind die erste Wahl bei der Behandlung einer Hüftgelenkarthrose; sie lindern die Schmerzen und hemmen die Entzündung. Heute können die als Nebenwirkung der NSAR auftretenden Magen-Darm-Beschwerden durch die gleichzeitige Einnahme eines Magenschutzmittels, ein Hemmstoff der Protonenpumpe (z.B. Misoprostol), erheblich reduziert werden. Durch die Verwendung von selektiven Hemmstoffen des Enzyms COX2, anstelle anderer NSAR, nehmen die Magen-Darm-Komplikationen ab. Zu den natürlichen Heilmitteln gehören Hyaluronsäureinfiltrationen. Diese Injektionen werden mittels Ultraschallanzeige ins Gelenk gespritzt, weil die Hüfte sehr tief liegt.

 

Chirurgie

Bei fortgeschrittener Hüftgelenkarthrose mit starken, einschränkenden Schmerzen kann eine Operation in Betracht gezogen werden. Beim Eingriff wird ein neues Gelenk eingesetzt oder eine Arthroskopie der Hüfte vorgenommen.

Der Physiotherapeut oder behandelnde Arzt kann eine Operationsempfehlung aussprechen. In diesem Fall muss ein Orthopäde konsultiert werden, der den Fall beurteilen und seinen fachmännischen Rat erteilen wird.

Zu den neueren Verfahren gehört die Transplantation von Wachstumsfaktoren und Stammzellen in das Gelenk. Die Plättchen enthalten Wachstumsfaktoren, die in die Hüfte gespritzt werden können. Dort wird die Produktion der Zellen angeregt, die die Gelenkreparatur begünstigen. Die Stammzellen funktionieren auf ähnliche Weise, auch sie stimulieren die Bildung von Zellen, die den Hüftschaden reparieren können (beispielsweise Knorpelzellen oder Chondrozyten).

Prävention
Die Ernährung spielt eine grundlegende Rolle, damit das Gelenk nicht überbelastet wird; eine leichte und ausgewogene Kost wird helfen, das Körpergewicht zu reduzieren.
Um die Wahrscheinlichkeit einer Arthrose zu verringern, sollte man ein normales Körpergewicht einhalten, und Wiederholungsbewegungen und riskante Aktivitäten vermeiden, die zu einem Gelenktrauma führen können, besonders nach dem 40. Lebensjahr.
Mit zunehmendem Alter sollten bestimmte Aktivitäten abgebrochen oder angepasst werden, doch sollte man auch weiterhin aktiv bleiben.

 

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