Allergische und irritative Kontaktdermatitis

Allergische und irritative Kontaktdermatitis
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Die Kontaktdermatitis ist ein Ekzem, das Hautrötung, Schuppenbildung und Juckreiz, manchmal auch Brennen und Kribbeln auf der Haut verursachen kann.

Diese Krankheit führt zu:

Kontaktdermatitis tritt einige Stunden nach Kontakt mit reizenden Stoffe oder Allergenen auf.
Die Reaktion der Haut bleibt für einige Tage bestehen, wenn die Haut keinen weiteren Kontakt mit diesem Allergen hat.

In schwereren Fällen kann die allergische Kontaktdermatitis in generalisierte Hautausschläge (am ganzen Körper) übergehen.
Normalerweise ist das Verschlucken eines Allergens harmlos, doch kann es zu hervorrufen:

  • „Baboon-Syndrom“(SDRIFE), das Hautrötungen am Gesäß, in der Leistengegend, den Flanken und oben an den Oberschenkeln;
  • systemische generalisierte Kontaktdermatitis.

Die Kontaktdermatitis sollte von einer Kontakt-Urtikaria unterschieden werden, bei der ein Hautausschlag wenige Minuten nach der Exposition entsteht und dann in wenigen Minuten oder Stunden wieder vergeht.
Die allergische Reaktion auf Latex ist wohl das bekannteste Beispiel für eine allergische Urtikaria.
Der Hautauschlag kann sich infizieren, wenn die betroffene Person kratzt und die Hautläsionen reizt.

 

Inhalt

Arten von Dermatitiden

Es gibt zwei Formen der Kontaktdermatitis, die sich durch die Mechanismen unterscheiden, die die entzündliche Reaktion hervorrufen, aber die Symptome können identisch sein.

  1. Die irritative Kontaktdermatitis entsteht an der Stelle, wo eine reizende oder toxische chemische Substanz mit der Haut in Kontakt kommt.
  2. Die allergische Kontaktdermatitis ist ein juckender Hautauschlag, der sich nur bei Personen entwickelt, die eine allergische Sensibilität auf eine bestimmte Substanz haben.
    Diese Substanzen sind nicht unbedingt reizend oder giftig.
    Sie können eine Immunantwort auf der Haut an der Stelle, wo es einen direkten Kontakt mit ihr gibt, induzieren.
    Die Dermatitis entwickelt sich nur dann, wenn es zuvor (Sensibilisierung) mit dieser Substanz einen Kontakt gegeben hat. Auf diese Weise wird dem Immunsystem die Möglichkeit gegeben, auf diese Substanz zu reagieren, wenn eine erneute Begegnung stattfindet.

 

Wie manifestiert sich eine allergische Kontaktdermatitis?

 

Ekzem, Entzündung, Juckreiz, Rötung
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Gewöhnlich ist die Dermatitis auf den Bereich des Kontaktes mit dem Allergen beschränkt, obwohl sie sich in schwersten Fällen darüber hinaus ausdehnen oder generalisieren kann.
Manchmal wird das Allergen von den Fingern zu anderen Körperbereichen befördert, zum Beispiel:

  • zu den Augenlidern,
  • in den Genitalbereich.

Einige Beispiele der allergischen Kontaktdermatitis sind:
1. Ekzem am Handgelenk unter einem Armband wegen Allergie auf Nickelkontakt.
2. Ekzem am Bein nach Entfernen einer Knöchelbinde wegen Kontakt mit Klebeharz.
3. Handekzem durch chemische Substanzen, die in Latexhandschuhen verwendet werden.
4. Dermatitis am äußeren Ohr durch Ohrringe (allergische Reaktion auf Nickel).
5. Rote Flecken im Gesicht und Juckreiz aufgrund einer Kontaktallergie mit Methylisothiazolinon, ein Konservierungsmittel in Haarwaschmitteln und Kosmetiktüchern.

 

Wie manifestiert sich eine irritative Kontaktdermatitis?

Mögliche Formen der irritativen Dermatitis:

  • Akut: sie erscheint wie eine plötzliche Verbrennung mit Rötung und scharf abgegrenzten Bläschen. Sie ist eine typische Reaktion auf den Kontrakt mit einer äußerst toxischen Substanz wie Säure.
  • Chronisch: sie rscheint als juckendes Erythem und diffuse Hautschuppung im Kontaktbereich. Die Reaktion entsteht durch den wiederholten Kontakt mit wenig reizenden Stoffen wie Seife oder Shampoo.

 

Ursachen der irritativen und allergischen Kontaktdermatitis

Kontaktdermatitis,Hautreaktion
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Die irritative Kontaktdermatitis ist die häufigste Art (80 % der Fälle).
Sie entsteht bei Kontakt mit:

  • Säuren,
  • alkalischen Stoffen wie Seifen, Waschmitteln und Weichspülern,
  • Lösungsmitteln und anderen Chemikalien.

Andere irritierende Stoffe können sein:
1. Zement;
2. Haarfärbemittel;
3. Kontakt mit nassen Windeln, die das Gesäß von Kleinkindern und Säuglingen reizen;
4. Pestizide und Herbizide;
5. Latexhandschuhe;
6. einige Reinigungsmittel wie Chlor oder Produkte zur Hautreinigung, die auch zu Irritationen an den Genitalien führen können;
7. Shampoos, aber auch nur Wasser können eine Dermatitis auf der Kopfhaut verursachen.

Die Substanzen, die eine irritative Kontaktdermatitis hervorrufen, können allergisierend werden, und zu einer Überempfindlichkeit führen.

Die allergische Kontaktdermatitis ist nach Exposition mit Stoffen und Materialien verursacht, auf die die Person hypersensibel oder allergisch reagiert.
Kontaktdermatitis ist nicht ansteckend.


Die häufigsten Allergene sind:
1. Klebemittel, einschließlich derer, die für falsche Wimpern oder Perücken benutzt werden;
2. Antibiotika wie Neomycin;
3. Perubalsam (in vielen Körperpflegeprodukten und Kosmetika sowie Speisen und Getränken verwendet);
4. Produkte zur Bearbeitung von Stoffen und Kleidungsstücken, die Kaliumbichromat enthalten, welches in Leder und Häuten vorhanden ist;
5. Duftstoffe in Parfüms, Kosmetika, Seifen und Feuchtigkeitscremes;
6. Schweiß, besonders im Intimbereich, wo Hautauschläge vor allem durch synthetische Wäsche hervorgerufen wird;
7. Nagellack, Haarfärbemittel und Lösungsmittel für die Dauerwelle, die Formaldehyd enthalten;
8. Nickel oder andere Metalle, enthalten in:

  • Schmuck
  • Armbändern
  • Metallreißverschlüssen
  • BH-Verschlüssen
  • Geldmünzen
  • Taschenmessern
  • Lippenstiftbehältnissen und Puderdosen

9. Giftiger Efeu und andere Pflanzen wie:

  • Zypressengewächse
  • Götterbaum (Ailanthus)
  • Buchsbaum
  • Liguster
  • Pfingstrose
  • Arnika

10. Milch des Feigenbaumes;
12. Handschuhe aus Gummi oder Latex;
13. manches Schuhwerk, vor allem Turnschuhe, wegen der verwendeten Gummi und Harze.

Man kann nicht beim ersten Kontakt mit einer Substanz eine allergische Reaktion haben, dazu ist ein regelmäßiger Kontakt über einen Zeitraum von 5-21 Tagen erforderlich.

Photoallergische Dermatitis
Manche Produkte führen im Zusammenhang mit einer Sonnenexposition zu einer photoallergischen Hautreaktion.
Zu diesen Stoffen zählen:

  • Rasierwasser,
  • Sonnenschutzmittel,
  • Medikamente wie:
    • Antibiotika (Tetracycline, Chinolone),
    • sulfamidhaltige Salben,
  • einige Duftstoffe und Deodorants, die Alkohol enthalten,
  • Zitronenschalen-, Bergamotten- und Lavendelöl,
  • Produkte mit Teer und Kohle.

Einige Allergene wie Ambrosia (Ragweed) oder Insektensprays können Kontaktdermatitis verursachen.

 

Diagnose und Tests bei Kontaktdermatitis

Die Diagnose ergibt sich grundsätzlich aus:

  • dem Erscheinungsbild der Haut,
  • den Fragen nach den irritierenden Substanzen und Allergenen, die damit in Berührung kamen.

Patch-Test
Der Patch-Test (Epikutantest) bestimmt die Allergene, die eine Reaktion provozieren.
Der Patch-Test wird bei Patienten angewendet, die an Rezidiven chronischer Kontaktdermatitis leiden.
Hier sind drei Praxisbesuche erforderlich; der Test muss von geschultem und erfahrenem Gesundheitspersonal durchgeführt werden, um die Ergebnisse korrekt zu interpretieren.
Die Auswertung des Patchtests erfolgt 48 und 96 Stunden nach dem Auftragen.

  1. Beim ersten Praxisbesuch werden kleine Mengen des Materials, das die möglichen Allergene enthält, mittels Pflaster auf die Rückenhaut aufgebracht.
  2. Beim zweiten Arztbesuch werden die Pflaster entfernt (nach 48 Stunden), um eine eventuelle Reaktion zu beobachten.
  3. Ein dritter Praxisbesuch erfolgt zwei Tage später (96 Stunden nach dem Anbringen), um eine Spätreaktion zu verifizieren.

Der Patchtest kann hilfreich sein, die irritative Kontaktdermatitis von einer allergischen zu unterscheiden:

  • Die irritative Dermatitis vergeht von selbst im Laufe von 1-2 Tagen.
  • Die allergische Dermatitis bleibt viele Tage bestehen.

Man kann auch andere Tests anwenden, um mögliche Ursachen auszuschließen, dazu zählt die Hautbiopsie.

Für die Differentialdiagnose müssen in Betracht gezogen werden:

  • Neurodermitis,
  • photoallergische Dermatitis,
  • seborrhoische Dermatitis.