Magnetresonanztomographie

Magnetresonanztomographie

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Was ist eine Magnetresonanztomographie?

Die Magnetresonanztomografie (MRT) ist ein bildgebendes Diagnoseverfahren, das mit Hilfe von Magnetfeldern und elektromagnetischen Wellen im Radiofrequenzbereich detaillierte Bilder des menschlichen Körpers liefert.


Die MRT, auch als Nukleare Magnetische Resonanztomographie (NMR) oder Kernspintomographie bezeichnet, stellt sowohl das Skelett als auch die inneren Organe dar.
Die Untersuchung ist absolut schmerzfrei und birgt keinerlei Risiken.

Bei diesem Verfahren werden Schnittbilder des Körpers erzeugt, die mit Hilfe eines Computers verarbeitet werden; die Radioimpulse werden in anatomische Bilder umgewandelt und diese auf einem Bildschirm anzeigt.

Die Schnittbilder lassen sich in allen drei Raumebenen erstellen, wodurch eine virtuelle, dreidimensionale Darstellung des Körpers möglich ist.

Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, dass sich die verschiedenen Gewebestrukturen gut voneinander unterscheiden lassen, beispielsweise Leber und Milz  (die bei einem Röntgenbild dieselbe Transparenz aufweisen), und dass sich gesundes Gewebe deutlich von Verletzungen abgrenzen lässt.
Magnetresonanztomographie bedeutet Zeitersparnis und eine genaue, zuverlässige Diagnose.

Eine MRT ist einer Computertomographie (CT) vorzuziehen, wenn keine besonders hohe Raumauflösung benötigt wird, weil der Patient hier keiner ionisierenden Strahlung ausgesetzt wird.

Denn trotz der Bezeichnung “nuklear” verwendet die Nukleare Magnetische Resonanztomographie keine radioaktiven Substanzen oder belastenden Strahlungen, sondern nutzt sehr starke Magnetfelder und Radiofrequenzwellen, wie sie für Radio und Fernsehen verwendet werden.
Auch ohne Röntgenstrahlen wird dieses bildgebende Verfahren normalerweise der Radiologie zugeordnet, weil es Aufnahmen der inneren Strukturen des Patienten erstellt.

Beim heutigen Forschungsstand gibt es keinen Anlass zu der Annahme, dass eine MRT-Untersuchung gesundheitsschädigend sein könnte; eine Ausnahme bilden schwangere Frauen und jene Fälle, bei denen das Magnetfeld mit im Körper vorhandenen Metallteilen interferiert, z.B. Herzschrittmacher oder Arterienklemmen.
Hier sind negative  Auswirkungen nicht auszuschließen und die MRT sollte nur nach eindringlicher Beurteilung des Einzelfalls durchgeführt werden.
Der einzige Nachteil einer Magnetresonanztomographie liegt in den hohen Kosten des Gerätes und im Wartungsaufwand.

 

Wie erfolgt eine MRT-Untersuchung?

Nachdem alle metallhaltigen Gegenstände und Kleidungsstücke abgelegt wurden, legt sich der Patient auf eine Liege, die mittels Fernbedienung in die Untersuchungsröhre geschoben wird, bis sie sich zwischen den Magnetpolen befindet. Während der Untersuchung muss der Patient nichts weiter machen, als ruhig daliegen und – bei Problemzuständen – das Personal zu rufen.
Das MRT-Gerät ist zu diesem Zweck mit Lautsprechern und Mikrophonen ausgestattet, um mit den Ärzten und Helfern kommunizieren zu können.
Während der Untersuchung werden Geräusche verschiedener Intensität und Länge erzeugt.
Das Gerät produziert je nach verwendeter Sequenz in manchen Bereichen andere Geräusche.

Diese Methode ist somit aus einer Aneinanderreihung von Geräuschen und Ruhepausen charakterisiert.
Um den Patient vor dem zuweilen sehr unangenehmen Lärm zu schützen, werden ihm normalerweise Ohrstöpsel ausgehändigt.
Die Untersuchung dauert gewöhnlich 20 bis 30 Minuten, auch wenn die technische Entwicklung immer kürzere Erfassungszeiten möglich macht.

Zur Verbesserung der Bildqualität und einer sicheren Diagnose kann der Arzt in manchen Fällen ein nebenwirkungsfreies Kontrastmittel (Gadolinium) spritzen.
Die Kernspintomographie ist verschreibungspflichtig.
Der Befund liegt einige Tage nach der Untersuchung vor.

 

Was kann mit einer MRT festgestellt werden?

Die MRT spielt heute eine tragende Rolle bei der Erkennung zahlreicher Krankheiten, weil sie eine genaue und zuverlässige Diagnose ermöglicht und praktisch keine negativen Begleiterscheinungen mit sich bringt.

Die Magnetresonanztomographie wird in der Medizin hauptsächlich für diagnostische Zwecke verwendet und lässt sich in der Tat zur Erkennung verschiedenster Pathologien  anwenden, die Organe und Gewebe des menschlichen Körpers angreifen.
Die Qualität der Ergebnisse lässt Details erkennen, die andere bildgebende Verfahren nicht aufzeigen.
Mit Hilfe einer MRT ist es beispielsweise möglich, die Durchblutung der Gewebe, die Hydratation der Bandscheiben, den Gesundheitszustand der Gelenke zu untersuchen und sehr genau neurologische Erkrankungen und gewisse Tumorformen zu diagnostizieren.
Schäden am Weichteilgewebe, welches nicht auf dem Röntgenbild dargestellt wird, lassen sich gut erkennen, wie Meniskusläsionen, Ruptur der Kreuzbänder und Seitenbänder des Knies, Bandscheibenvorfall, Sehnenverletzungen der Rotatorenmanschette usw.
Diese Untersuchungsmethode ist nützlich bei der Diagnose von Erkrankungen des Gehirns, der Wirbelsäule, des Unterleibs und Beckens (Leber und Gebärmutter), der großen Blutgefäße und des Skelett-Muskel-Systems (Gelenke, Knochen, Weichteilgewebe).
Besonders bei vermuteten Veränderung der Wirbelsäule wird dieses bildgebende Diagnoseverfahren gern angewendet, weil es Auskunft über den Zustand der Bandscheiben gibt.
Gewöhnlich wird nur bei Patienten, die unter chronischen und starken Rückenschmerzen leiden, eine Kernspintomographie durchgeführt, denn da in 90% der Fälle die Rückenschmerzen  innerhalb von 30 Tagen von selbst wieder verschwinden, ist diese Untersuchungsmethode in der akuten Phase, also in der ersten Woche, nicht ratsam.
Die MRT kann außerdem im sportmedizinischen Bereich angewendet werden, um folgende Werte zu untersuchen: Gesamtmenge an Körperfett,  Dicke der Fettgewebsschicht der Unterhaut und Menge des viszeralen und intraabdominalen Fettgewebes.
Dennoch ist wegen der geringen Verfügbarkeit und den hohen Gerätekosten die Verwendung der Magnetresonanz in diesem Bereich recht eingeschränkt.

 

MRT der Knie-Innenseite, seitliche Ansicht, sehen wir, dass der Meniskus beschädigt ist.

 

Welche Vorbereitung ist notwendig?

In den Tagen vor einer Magnetresonanztomographie ist keinerlei Vorbereitung notwendig: der Patient darf normal essen und alle Medikamente weiter einnehmen, wie bisher.
Wird eine allergische Reaktion auf das Kontrastmittel befürchtet, kann eine vorbeugende Behandlung vorgenommen werden.

Gewöhnlich wird der Patient gebeten, sich auszukleiden (die Unterwäsche kann anbehalten werden, solange sie keine metallischen Teile enthält).
Schmuck und Piercings, Haarklammern, Gürtel, Brillen und Armbanduhren müssen zuvor abgelegt werden, wie auch Kontaktlinsen, Hörgeräte, bewegliche Zahnprothesen, Korsett und Perücken.
Handys, Kreditkarten und andere Karten mit Magnetstreifen, die mit dem Untersuchungsgerät interferieren könnten, dürfen nicht mitgeführt werden.

Die Dauer einer MRT-Untersuchung ist abhängig davon, welcher Körperteil untersucht wird: je größer der Bereich, desto länger dauert die Untersuchung (sie kann bis zu 40-45 Minuten dauern).
Für das Gelingen der Aufnahmen ist es wichtig, ruhig liegen zu bleiben; viele Patienten haben damit ihre Schwierigkeiten; sie können eventuell darum bitten, sich zwischen den einzelnen Sequenzen ein wenig recken und strecken zu dürfen.
Sonderfälle ausgenommen, ist nach Abschluss der Untersuchung keine Beobachtungszeit vorgesehen: der Patient darf sich wieder ankleiden und nach Hause gehen.

 

Welches sind die Nachteile und Nebenwirkungen der MRT?

Während der Schwangerschaft ist diese Untersuchungsmethode zu vermeiden oder sollte nur in ausgesprochenen Notfällen angewendet werden, besonders in den ersten 12 Wochen.
Wenn das Spritzen von Kontrastmittel vorgesehen ist, sollten stillenden Mütter zuvor Milch abpumpen und aufbewahren, um damit die ersten 24 Stunden nach der Untersuchung abdecken zu können; die Verwendung des Fläschchens empfiehlt sich, damit das Kontrastmittel nicht vom Baby aufgenommen werden kann.
Frauen, die eingesetzte Verhütungsmittel, wie die Spirale verwenden, sollten später von ihrem Gynäkologen überprüfen lassen, ob dieses durch den Einfluss der Magnetfelder verschoben wurde.

Patienten mit Herzschrittmacher oder Neurostimulatoren dürfen sich keiner MRT unterziehen, die erzeugten Magnetfelder könnten deren Funktionstüchtigkeit beeinträchtigen.
Wer Metallstrukturen im Körper trägt (Prothesen, Nägel, Schrauben,  Herzventile), vor allem in der Nähe von lebenswichtigen Organen, darf sich keiner Kernspintomographie aussetzen, denn es besteht das Risiko, dass das Magnetfeld sie in andere Regionen verschiebt.
In der Chirurgie werden vermehrt neue Materialien verwendet, häufig auf Titanbasis, die keine Gegenanzeige zur MRT darstellen.

Während und nach der Untersuchung ist keine Art von Assistenz erforderlich, der Patient darf die Praxis unmittelbar verlassen und auch selbst Auto fahren.
Die Untersuchung ist schmerzfrei, abgesehen von einem kleinen Einstich, falls Kontrastmittel gespritzt wird.

Als störend lassen sich lediglich folgende Begleiterscheinungen anführen: die lauten Geräusche, die die Maschine von sich gibt und das Gefühl der Platzangst (Klaustrophobie), wenn der Patient in der Untersuchungsröhre eingeschlossen ist.

Gegen den Lärm werden dem Patienten gewöhnlich Ohrstöpsel oder Kopfhörer angeboten; was die als unangenehm empfundene Enge angeht, sind die Geräte inzwischen wesentlich geräumiger und offener  als früher.
Wer Probleme hat und unter starker Klaustrophobie, Epilepsie oder psychischen Problemen leidet, sollte das unbedingt dem Personal vor der Untersuchung mitteilen.
Bei Bedarf  kann ein leichtes Beruhigungsmittel verabreicht werden, das auch bei Kindern verwendet wird, um sie für die Dauer der etwas langwierigen Untersuchung ruhig zu halten.

Es ist ganz normal, wenn im Laufe der Untersuchung einige Teile des Körpers als warm empfunden werden; wird dieses Gefühl jedoch übermäßig stark, solle das dem Personal mitgeteilt werden.
Außerdem ist es möglich, dass das von der Maschine erzeugte Magnetfeld durch die Stimulation der Nervenzellen das ungewollte Anspannen der Muskeln verursacht oder einige Muskeln in verschiedenen Bereichen des Körpers pulsieren lässt.
Was auch immer geschieht, das Personal überwacht den Patienten während der gesamten Untersuchung und kann in kritischen Momenten jederzeit eingreifen.

Wenn die o.g. Regeln beachtet werden, bleibt als einziger Risikofaktor der Kernspintomographie  eine allergische Reaktion auf des Kontrastmittel; der Arzt sollte also unbedingt darüber informiert werden, wenn bereits kritische Situationen dieser Art vorgefallen sind oder wenn ein starkes Nierenleiden vorliegt.
Eine Allergie sich kann durch leichte Symptome bemerkbar machen, wie Juckreiz, Übelkeit, Erbrechen; nur selten treten stärkere Symptome auf. Tätowierungen können Hautreizungen hervorrufen, besonders wenn sie schön älter sind, weil sie früher unter Verwendung von Metallpigmenten angefertigt wurden.

Ansonsten ist die Magnetresonanztomographie ein sicheres und für den Menschen ungefährliches Untersuchungsverfahren.
Da keine ionisierende Strahlung besteht, kann sie auch nach kurzer Zeit wiederholt werden.

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