Schleim im Stuhl

Schleim im Stuhl weist oftmals auf eine Entzündung des Darmes (Dickdarmentzündung) hin.
Dabei können außerdem auftreten:

  • Verstopfung
  • Durchfall

Der Schleim ist eine:

  • durchsichtige,
  • weiße oder weißliche,
  • gelbe oder gelbliche Substanz.

Er hat kein braunes oder bräunliches Aussehen wie der normale Stuhl.
Die Konsistenz ist gelatineartig und wird von der Schleimhaut des Dickdarms erzeugt.

Schleim im Stuhl,Darm
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Schleim wird auch von anderen Organen des Körpers (zum Beispiel den Lungen) produziert, wo er hilft, zuvor inhalierte Partikel einzuschließen.
Im Darm:

  • schützt der Schleim die inneren Wände,
  • fördert die Stuhlpassage.

Der Verlust von Schleim im Stuhl ist kein Grund zur Beunruhigung, doch er könnte das Zeichen für eine Erkrankung sein.

Der Schleim:

  • schmiert die Organinnenwände,
  • ermöglicht dem Stuhlmaterial, ohne Probleme den Darm zu passieren.

Eine kleine Menge Schleim im Stuhl ist normal.
Jedoch kann eine große Menge Schleim auf eine Darmerkrankung hinweisen, wenn außerdem auftreten:

  • Durchfall,
  • Bauchschmerzen,
  • Blut im Stuhl.

Bei ungewöhnlichem Schleim im Stuhl sollte eine gründliche medizinische Untersuchung erfolgen, um die zugrunde liegenden Ursachen zu ermitteln.
Einige Arten von Darmkrebs verursachen mehr Schleim als es durchschnittlich der Fall ist. Das Auffinden von Schleim im Stuhl bedeutet aber nicht automatisch, dass ein Mensch einen besonderen Krebstyp hat, wie einen Tumor an Kolon oder Rektum.

Inhalt

Was sind die Ursachen für Schleim im Stuhl?

Eine anormale Menge Schleim im Stuhl kann durch verschiedene Erkrankungen verursacht sein, beispielsweise durch:

  • Entzündung,
  • Infektion,
  • Darmverschlus,
  • bösartiger Tumor.

Schleim im Stuhl kann durch Erkrankungen des Verdauungstraktes hervorgerufen werden, darunter:

Darminfektion
Eine bakterielle gastrointestinale Infektion kann bedeuten:

  • Lebensmittelvergiftung durch Salmonellen,
  • Infektion durch Campylobacter,
  • Reisedurchfall.

Gewöhnlich verschreibt der Arzt in solchen Fällen Antibiotika und Milchsäurebakterien, auch wenn der Patient noch ein Kind ist.

Bakterielle Dysenterie
Dysenterie (Ruhr) ist eine bakterielle Infektion, die zu Schleimproduktion führt.
Mögliche Symptome sind:

  • Eiter im Stuhl,
  • rotgefärbter Stuhl (Blut im Stuhl),
  • starke Bauchschmerzen,
  • unbeabsichtigter Gewichtsverlust.

Das sind ernste Symptome einer Infektion, die tödlich enden kann, wenn sie nicht unverzüglich behandelt wird.

Virale Gastroenteritis
Eine virale Infektion des Gastrointestinaltraktes kann hervorrufen:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Fieber
  • Bauchkrämpfe

Infektionen durch Darmparasiten
Infektionen durch Darmparasiten wie Giardia Lamblia verursachen:

  • Durchfall
  • Malabsorption
  • Darmverschluss (in den schwereren Fällen)

Würmer
Manche Arten von Würmern im Darm, zum Beispiel Oxyuren, verursachen starken analen Juckreiz, vor allem nachts.


Colitis ulcerosa
Bei der Colitis ulcerosa:

  • entzündet sich die Schleimhaut des Dickdarms (Kolon),
  • entwickeln sich kleine Läsionen, sog. Ulzera

Diese Ulzera bluten und können die Bildung von:

  • Eiter,
  • Schleim hervorrufen.

Der Schleim kann sehr voluminös sein und man sieht ihn zusammen mit dem Stuhl austreten.

Reizdarmsyndrom (RDS)
Beim Reizdarmsyndrom kann sich die Produktion von Schleim im Darm erhöhen, der dann zusammen mit dem Stuhl ausgeschieden wird.
Der Schleim kann auftreten bei:

  • diarrhö-prädominantem RDS (Durchfall),
  • seltener, wenn der Patient unter einem obstipations-prädominantem RDS (Verstopfung) oder an RDS mit wechselnden Stuhlgewohnheiten leidet.

Morbus Crohn
Schleimabgang im Stuhl von Erwachsenen ist möglich, kommt aber bei selten vor bei Personen, die an Morbus Crohn leiden.
Findet man im Stuhl eines Menschen, der an Morbus Crohn erkrankt ist, fadenförmigen Schleim vor, könnte dies auch mit der Bildung von Analrhagaden zusammenhängen.

Rektaler Abszess
Ein Perianalabszess verursacht verschiedene Symptome wie:

  • Fieber,
  • Rötung,
  • Beschwerden,
  • Schmerzen im Analbereich.


Manchmal kann auch eine eiterähnliche Flüssigkeit auch aus der Abszessöffnung stammen oder beim Reinigen nach dem Stuhlgang auftreten.
Diese unterscheidet sich von dem fadenförmigen Schleim im Stuhl, denn tatsächlich sammeln sich aufgrund einer Infektion Eiter und andere Flüssigkeiten in dem Abszess an.
Wenn der Abszess chronisch wird, kann sich eine Analfistel (anormale Öffnung oder Verbindungskanal zwischen Analkanal und der Haut um den Anus) bilden.

Externe Hämorrhoiden
Wenn Hämorrhoiden aus dem After austreten, können sie Schleim bilden, den man auf dem Stuhl und am Toilettenpapier vorfinden kann.

Andere Ursachen

  1. Analrhagaden (Hautläsionen)
  2. Tumor des Verdauungsapparates
  3. Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten
    • Zöliakie (Unverträglichkeit auf Gluten, das in Weizen und anderem Getreide enthalten ist und Darmschäden verursacht)
    • Lebensmittel-Allergie (allergische Reaktion auf gewisse Lebensmittel)
    • Lactoseintoleranz (Unfähigkeit, die in Milchprodukten enthaltene Lactose (Milchzucker) zu verdauen)
  4. Divertikulitis (Entzündung einer anormalen Ausstülpung im Dickdarm)
  5. Rektalgeschwür
  6. Manche Medikamente, zum Beispiel Antibiotika für die Eradikationstherapie des Helicobacter pylori
  7. Endometriose, besonders während der Menstruationsblutung

Schleim im Stuhl von Säuglingen
In der Regel weist Schleim im Stuhl von Säuglingen auf eine Infektion hin. Die häufigste ist die Gastroenteritis, bei der der Säugling auch an Durchfall leidet.

 

Wann muss man sich Sorgen machen? Schwere oder tödliche Ursachen bei Schleim im Stuhl

In einigen Fällen kann Schleim im Stuhl das Symptom einer ernsten oder gefährlichen Erkrankung sein, die unverzüglich abgeklärt werden muss.
Dazu gehören:

Darmverschluss
Ein Darmverschluss verursacht neben dem Ausscheiden von Schleim Verstopfung, starke Bauchkrämpfe und Erbrechen.
Ein Darmverschluss kann durch eine der vielen Krankheiten verursacht sein, die zu hartem Stuhl führen:

  1. Verklebungen (Narbengewebe)
  2. Leistenbruch oder abdominale Hernie
  3. Gallensteine
  4. Tumor
  5. Verschlucken eines unverdaulichen Objektes

Ein Verschluss wird gewöhnlich im Krankenhaus behandelt. Manchmal ist ein chirurgischer Eingriff erforderlich, um Stuhlmaterial zu entfernen.

Intussuszeption (Invagination)
Die Intussuszeption des Darmes ist eine Erkrankung, bei der die Einstülpung eines Darmabschnittes in einen anderen erfolgt.
Die Intussuszeption kommt häufiger bei Kindern bis zum ersten Lebensjahr vor.
Zu den Symptomen der Invagination gehören:

  • Bauchkrämpfe
  • Blut und Eiter im Stuhl
  • Erbrechen
  • Bauchschwellung

Wird die Intussuszeption nicht behandeln, kann sie Ursache sein für:

  • verminderte Blutversorgung des Darms
  • Darmnekrose
  • Bauchfellentzündung (Peritonitis)
  • hypovolämischer Schock

Volvulus (Darmverdrehung)
Volvolus bedeutet die Drehung des Darmes um sich selbst, was den Blutzufluss vermindern und zu einem Verschluss und einer Nekrose des Gewebes führen kann.

 

Mögliche Begleitsymptome bei Schleim im Stuhl

Die anderen Symptome variieren je nach zugrunde liegender Erkrankung oder Störung.
Symptome, die häufig den Verdauungsapparat betreffen, können auch andere Organe des Körpers mit einbeziehen.

Symptome des Verdauungstraktes, die zusammen mit Schleim im Stuhl auftreten können:

  • Unterleibsschmerzen oder Bauchkrämpfe, beispielsweise bei Ruhr (Dysenterie), Reizdarm, Divertikulitis, Endometriose und Darmverschluss.
  • Bauchschwellung oder Luft im Bauch, im Fall von Zöliakie oder Reizdarm.
  • Besonders schlechter Stuhlgeruch, vor allem bei Infektionen.
  • Blut im Stuhl (das Blut kann rot, schwarz oder teerfarben sein).
  • Veränderte Farbe oder Konsistenz des Stuhls.
  • Weicher Stuhl, vor allem im Fall von Darminfektionen.
  • Stuhlinkontinenz (Unfähigkeit, den Stuhlgang zu kontrollieren).
  • Meteorismus und Blähungen (Flatulenz), beispielsweise bei Reizdarm.
  • Übelkeit mit und ohne Erbrechen.
  • Schmerzen beim Stuhlgang, bei Hämorrhoiden oder Analrhagaden.
  • Plötzlicher Stuhldrang, mögliche Ursachen sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

Andere Symptome, die beobachtet werden können, sind:

  • Fieber
  • Allgemeines Unwohlsein
  • Nesselsucht (Urtikaria)
Schleim im Stuhl
Schleim im Stuhl
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Farbe des Stuhls
Außer dem Schleim kann man auch eine anormale Farbe des Stuhls beobachten. Ist er zum Beispiel orangefarben, kann die Ursache der Verzehr von Speisen sein, die viel Beta-Carotin enthalten:

  • Karotten,
  • Süßkartoffeln,
  • Aprikosen,
  • Kürbis,
  • Melone,
  • Mango.

 

Behandlung bei Schleim im Stuhl

Die Therapie hängt von der Erkrankung ab, die zur Schleimbildung führt. Erforderlich sein können:

  • Medikamente,
  • eine Operation,
  • oft ist eine gesunde Ernährung zur Heilung ausreichend.

Ehe man während der Schwangerschaft und in der Stillzeit Medikamente einnimmt, sollte man mit dem Arzt sprechen.

Naturheilmittel bei Schleim im Stuhl

Zu den natürlichen Behandlungsmöglichkeiten bei Schleim im Stuhl gehören:

Flohsamen (Psyllium)
Flohsamen wirken:

  • probiotisch: sie helfen die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen;
  • entzündungshemmend;
  • abführend bei Verstopfung, weil sie den Stuhl aufweichen und das Volumen der fäkalen Masse erhöhen, was die Peristaltik anregt;
  • gegen Durchfall weil sie die Flüssigkeit im Darm aufnehmen.

Sie sind besonders hilfreich bei:

  • Colitis
  • Reizdarmsyndrom

Es empfiehlt sich, 5-7 g Flohsamen in die tägliche Ernährung zu integrieren. Nach dem Verzehr der Samen muss mindestens eins ein Glas Wasser getrunken werden.

Außerdem kann Stressabbau hilfreich sein.

 

Diät und Ernährung bei Schleim im Stuhl

Eine gesunde, ballaststoffreiche Ernährung kann die Funktionsweise des Verdauungssystems positiv unterstützt.
Zu große Mengen von Kaffee, Koffein und Tee sollte man vermeiden; auf diese Weise kann man den Schleim im Stuhl verringern, da Koffein Verdauungsbeschwerden verursachen kann.

Kann eine Veränderung der Ernährung Schleim im Stuhl verhindern?
Um Schleim im Stuhl zu verhindern und Rückfällen vorzubeugen, ist eine gesunde Ernährungsweise empfehlenswert.
Um die Gesundheit des Darmes zu verbessern, müssen dem Speiseplan ballaststoffreiche Lebensmittel beigefügt werden, wie:

  • Obst und Gemüse,
  • Kleie,
  • Bohnen,
  • Himbeeren.

Stark gewürzte und transformierte Speisen vermeiden.
Auf diese Weise wird insgesamt die Gesundheit der Verdauung verbessert.

Fasten
Eine Fastenkur von 2-3 Tagen ist aus folgenden Gründen äußerst wirkungsvoll:

  1. Der Körper kann sich auf die Bekämpfung von Infektion und Entzündung konzentrieren, weil er keine Energien für die Verdauung aufwenden muss.
  2. Sie begünstigt die Heilung von Wunden und Geschwüren.
  3. Sie hat eine entgiftende Wirkung, weil die Leber nun die Toxine des Körpers verarbeiten kann und nicht die Nährstoffe aus dem Darm verstoffwechseln muss.

 

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