Tecar-Therapie

Tecar-Therapie

Die Tecar-Therapie nutzt das elektrische Prinzip des Kondensators zur Heilung vieler Skelett-Muskel-Beschwerden.


Der Name des Gerätes steht als Akronym für „energetischer kapazitiver resistiver Transfer“.
Die Tecar-Therapie® wurde 1997 in Spanien entwickelt und spielt bei der physikalischen Physiotherapie eine immer größere Rolle.
Sie wird häufig zur Behandlung von Sportlern eingesetzt, weil sie in kürzester Zeit gute Resultate zeigt, eine spürbare Verbesserung des Zustands ist schon bei der ersten Anwendung zu verzeichnen.

Es ist ein eingetragenes Markenzeichen der Unibell International s.r.l.

Der Unterschied zu den anderen elektrischen Therapieapparaten besteht hauptsächlich in folgenden Aspekten:

  • endogener Effekt (die verwendete Energie entsteht im Körperinneren);
  • tiefes Eindringen in den Körper;
  • die Behandlung kann bereits in der akuten Phase beginnen;
  • es gibt zwei Arten von Elektroden: kapazitiv und resistiv.

 

Inhalt

Wie funktioniert die Tecar-Therapie?

Mikroskopisch betrachtet ist die Zelle wie eine Batterie, innerhalb der Membran hat sie eine negative, außerhalb eine  positive Ladung.
Die Differenz des Energiepotentials muss je nach Gewebestruktur einen festen Wert annehmen, im Muskel liegt dieser beispielsweise bei – 90 mV.
Durch ein entzündungs- oder traumatisch bedingtes Ereignis kann die Differenz bis zu – 20/30 mV absinken, wodurch das Funktionsvermögen der Zelle beeinträchtigt und der Heilungsvorgang aufgehalten wird.
Die Tecar-Therapie® beschleunigt die Reparaturprozesse der Zellen und trägt somit zu einer erheblichen Verkürzung der Genesungszeiten bei.

Das Gerät hat eine stimulierende Wirkung auf das Zellmembranpotential.
Die Funktionsweise basiert auf der Erzeugung eines Magnetfeldes mit hoher Frequenz; im Handel werden Geräte mit einer Frequenz zwischen 0,45 MHz und 1,2 MHz angeboten.
Die Tecar-Therapie® nutzt die Wirkung des Kondensators auf den menschlichen Körper, induziert dem Gewebe ionenbedingte “Verschiebungs-“Ströme, die durch eine Wechselbewegung  elektrischer Ladungen erzeugt werden. Als weiterer Effekt kann sich der Blutfluss in den behandelten Gewebestrukturen erhöhen (Hyperämie), das ist besonders hilfreich zum Lösen von steifen Gelenken nach einer langen Immobilisation, bei Muskelkontraktionen, bei einem Muskelriss.


Die Tecar-Therapie lässt sich je nach Gelenk variabel einsetzen: mir ist aufgefallen, dass die Schulter besser auf eine Behandlung im Kältezustand anspricht, während das Knie bessere Ergebnisse bei starker Erwärmung zeigt.
Die erhöhte Temperatur in der Zelle führt zu einem gesteigerten Stoffwechsel, was eine verbesserte Nährstoff- und Sauerstoffzufuhr in die Zelle und Abfuhr der Abfallstoffe aus der Zelle bedeutet.
Die Wärme wird im Körperinneren erzeugt, ist also endogen, und entsteht als Folge des Widerstands der Gewebestrukturen gegen die Ionenverschiebung (Ionen sind Atome mit positiver oder negativer Ladung) in der Zelle, die vom Kondensatoreffekt des Tecar® verursacht wird.

Die hohe Frequenz des gelieferten Stroms macht eine Erwärmung des tiefen Körpergewebes möglich, auch ohne Muskelkontraktionen, wie es dagegen bei der Elektrotherapie (Tens, Kotz-Ströme) geschieht. Auf vaskulärer Ebene wird die Durchlässigkeit der Kapillargefäße und Zellmembranen neu ausbalanciert und die Freigabe der durch Abfallstoffe überlasteten Lymphknotenstationen angeregt. Die Verwendung der resistiven Elektrode hat eine größere Wirkung auf die Gewebestrukturen mit geringer Wasserkonzentration: Knochen, Sehnen, Fettgewebe und Muskelhüllen. Die kapazitive Elektrode wirkt auf die Weichteilgewebe mit hohem Wasseranteil ein: Muskeln und Blutgefäße.

 

Was sind die Indikationen der Tecar-Therapie?

Mit der Tecar-Therapie® lassen sich viele Erkrankungen erfolgreich behandeln, nicht nur sportlicher oder orthopädische Art, sondern auch im vaskulären, rheumatologischen und ästhetischen Bereich.
Ich persönlich habe gute Erfahrungen bei der Behandlung folgender Beschwerden gemacht:

 

Wie erfolgt die Anwendung der Tecar-Therapie?

Es gibt viele verschiedene Tecar-Modelle, die sich durch Frequenz, Leistung, verwendete Materialien usw. unterscheiden.
Bei der Anwendung wird eine passive Elektrode, “Platte”, mit dem Körper des Patienten in Berührung gebracht und dann die gewünschte Stelle mit Hilfe einer zweiten Elektrode bearbeitet. Diese “aktive” Elektrode kann vom Physiotherapeuten manuell gesteuert oder am erkrankten Gewebe befestigt werden.
Durch das Anbringen einer Potentialdifferenz an zwei Punkten entsteht ein elektrischer Energiefluss, deshalb ist die passive Platte notwendig.
Wenn die zweite Elektrode manuell bewegt wird, muss etwas Creme auf die zu behandelnde Stelle aufgetragen werden, um das Gleiten zu erleichtern.
Je nach Erkrankung wird der Therapeut entscheiden, ob er den resistiven oder kapazitiven Stromkreis verwendet, oder beide.

Die Behandlungsdauer richtet sich nach den Beschwerden, liegt durchschnittlich bei etwa 20 Minuten, kann aber auch bis zu einer Stunde betragen, wenn ein akuter Vorfall behandelt wird.
In der Regel spürt der Patient während der Anwendung nichts, aber in einigen Fällen muss die Leistung gesteigert werden, um einen Thermoeffekt zu erzeugen.
Wenn der Physiotherapeut dies als sinnvoll erachtet, können während der Tecar-Anwendung bestimmte Übungen durchgeführt oder die betroffene Stelle mit der Elektrode massiert werden.

 

Was sind die Kontraindikationen der Tecar-Therapie?

  • Schwangerschaft
  • dekompensierte arterielle Erkrankungen
  • bösartige Tumore
  • Herzschrittmacher
  • Parästhesie in der betreffenden Region  (ein Bandscheibenvorfall oder Diabetes können beispielsweise einen Sensibilitätsverlust im Fuß verursachen).

 

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