Rehabilitation im Wasser

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Die Rehabilitation im Wasser (auch Bewegungsbad oder Hydrokinesiotherapie genannt) ist eine Therapieform, bei der krankengymnastische Übungen in einem wohl temperierten Schwimmbad durchgeführt werden, wobei die physikalischen Eigenschaften des Wassers zur Rehabilitation zahlreicher Skelettmuskelbeschwerden genutzt werden.

 

Inhalt

Vor- und Nachteile des Bewegungsbads

Durch die Vorteile des Wassers: Auftrieb, Strömungswiderstand und Wärme, kann der Patient in vielen Fällen bessere Ergebnisse erzielen als auf dem Trockenen.

Das Wesentliche beim Bewegungsbad ist die geringe Belastung für den Körper.
In der Turnhalle wird bei jeder Übung, die die aktive Kontraktion einer Muskelgruppe gegen Widerstand erfordert, Druck auf die jeweiligen Gelenke ausgeübt. Im Schwimmbad sind die Bewegungen durch die Gewichts- und Schwerkraftminderung weniger belastend und schmerzhaft für die Gelenke.
Deshalb fühlt sich der Patient im Wasser auch sicherer; wenn er bei der Durchführung einer bestimmten Übung Schmerzen verspürt, braucht er diese nur zu unterbrechen, das Wasser wird sein Gewicht halten. Im Schwimmband kann die Bewegung aufgrund der langsamen Ausführung besser kontrolliert werden und der Patient kann sich somit einige Fehler erlauben, ohne dass ernsthafte Konsequenzen zu befürchten wären.

Die Hauptvorteile der Hydrokinesiotherapie liegen im  Reibungswiderstand, den das Wasser auf den menschlichen Körper ausübt, was folgende Auswirkungen mit sich bringt:

  • Kräftigung der Muskulatur;
  • verbesserte Gelenkmobilität;
  • Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems.

Der Strömungswiderstand lässt sich leicht verändern, weil er von der Größe der Oberfläche und der Geschwindigkeit der ausgeübten Bewegung abhängig ist. Der Widerstand entsteht in allen Richtungen und trainiert auf diese Weise den gesamten Körper, wodurch ein besseres Ergebnis für den gesamten Organismus erzielt werden kann.

Das Eintauchen in angenehm temperiertes Wasser begünstigt den Entspannungseffekt und somit die Rehabilitation.
Neben den Vorteilen der Rehabilitation im Wasser sollten auch einige Nachteile und kleinere Probleme erwähnt werden.
Hydrokinesiotherapie allein ist nicht ausreichend, wir empfehlen die Heilgymnastik zweimal wöchentlich im Schwimmbad und dreimal wöchentlich in der Turnhalle durchzuführen, weil die Förderung des Gleichgewichtssinns und der Eigenempfindung des Körpers (Propriozeption) im Wasser ausbleibt.

Das mangelhafte Hygieneverhalten der Patienten und das Betreten des Beckenrandbereichs mit Schuhen kann zu einer Verunreinigung des Wassers führen; außerdem sorgt die Wassertemperatur zu einer Vermehrung von Keimen und Krankheitserregern; hundertprozentig wirksame Präventivmaßnahmen sind leider illusorisch.
Häufig treten Hautinfektionen (Pilzinfektionen, wie Mykose und Kandidose, Warzen an den Fußsohlen), Bronchialinfekte (Nasennebenhöhlenentzündungen und bakterielle oder virale Mittelohrentzündungen) und Bindehautentzündungen auf.

Auch folgende Aspekte sind zu berücksichtigen: kann der Patient schwimmen, bereitet ihm das Erscheinen in Badekleindung Unbehagen (besonders bei Übergewichtigen)? Unter Umständen können Frauen ihr Übungsprogramm aufgrund ihrer Monatsblutung nicht regelmäßig durchführen, was den Heilungsfortschritt verlangsamt.

 

Indikationen und Kontraindikationen der Rehabilitation im Wasser

Indikationen

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Thermalbecken mit Druckstrahlmassage

Es gibt zahlreiche Indikationen für die Rehabilitation im  Wasser; sie hilft nach einer Operation, um schneller wieder zu seiner alten Form zurückzufinden, besonders nach einer vorderen Kreuzbandtransplantation.
Im orthopädischen Bereich ist sie als postoperative Maßnahme nach einer selektiven Entfernung des Meniskus (Meniskektomie) nicht empfehlenswert, weil bereits 10 Sitzungen in der Sporthalle ausreichen, wie auch bei anderen Operationen orthopädischer Natur.
Die Übungen im Schwimmbad können wegen dem Effekt der Schwerelosigkeit bei Wirbelbrüchen hilfreich sein, weil die Wirbel im Wasser vom Körpergewicht entlastet werden.
Bei neurologischen Problemen ist das Bewegungsbad in folgenden Fällen sinnvoll:

periphere Lähmungen (Poliomyelitis, Neuritis, Polyradikuloneuritis);

Erkrankungen des zentralen Nervensystems; (Querschnittslähmung, wie Paraplegie und unvollständige Tetraplegie, Koordinationsstörung, (Ataxie), Halbseitenlähmung (Hemiplegie), Folgeerscheinungen von Kopfverletzungen);

Multiple Sklerose (außerhalb der evolutiven Phase);

Muskelerkrankungen (Myopathien).

Bei traumatischen Verletzungen ist das Bewegungsbad zur Rehabilitation von Patienten mit Mehrfachtrauma hilfreich.

Kontraindikationen

Die Gegenanzeigen haben häufig keinen zwingenden Charakter; liegen bestimmte Erkrankungen vor, kann der Arzt kann zunächst von dieser Therapieform abraten, bis die Heilung erfolgt ist.
Von der Hydrokinesiotherapie  wird insbesondere dann abgeraten, wenn folgende Problematiken vorliegen:

  • Hautinfektionen
  • Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
  • Hautverletzungen durch Wundliegen und Geschwüre
  • Epilepsie
  • Harninkontinenz

Absolutes Verbot besteht dagegen in folgenden Fällen:

  • Schwere Herzinsuffizienz und instabile Angina pectoris,
  • schwere Niereninsuffizienz,
  • unkontrollierte epileptische Anfälle,
  • Mittelohrentzündung mit Absonderung und Trommelfellperforation,
  • Krebserkrankungen in fortgeschrittenem Stadium.

 

Wie wird das Übungsprogramm im Wasser festgelegt?

Die Hydrokinesiotherapie hilft dem Sportler seine  Kondition beizubehalten und eine sportspezifische Rehabilitation durchzuführen.
Bevor die Bewegungsübungen im Wasser beginnen können, muss erst einmal abgewägt werden, wie gut sich der Patient im Wasser bewegen kann, ob er schwimmen kann und vor allem, ob er bereit ist, diese Form der Rehabilitation anzugehen. Die aeroben Aktivitäten sollten so schnell wie möglich beginnen, um Herz und Kreislauf zu stärken, aber ohne dabei die verletzten Gewebestrukturen zu überlasten oder zu beschädigen. Das Training im Wasser spielt eine wichtige Rolle und vervollständigt das Übungsprogramm auf dem Trockenen.
Im Wasser kann eine frühere Reedukation zu einer aufrechten Haltung und Belastung erfolgen als in der Turnhalle. Bei traumatischen Verletzungen oder Operationen an den unteren Extremitäten wird das archimedische Prinzip genutzt, um die Belastung durch das Körpergewicht zu verringern.
Die Mobilisationstechniken sind im Wesentlichen Übungen der aktiven Kinesiotherapie, die sich den statischen Auftrieb des Wassers, den Widerstand gegen jede Bewegung und schließlich die wohltuende Wirkung der Wassertemperatur zu Nutze machen.

Das Laufen unter Wasser ist eine ausgezeichnete Übung für verletzte Sportler, weil Laufen in den meisten Sportarten vorkommt.
Die Übungen im tiefen Becken werden so lange durchgeführt, bis die Gelenke wieder vollbelastet werden dürfen; wenn das der Fall ist, werden die Übungen schrittweise in immer flacher werdendem  Wasser durchgeführt, so dass der Körper langsam auf den normalen Umgebungszustand vorbereitet wird.

Zuletzt konzentriert man sich auf Übungen in geschlossener kinetischer Kette und auf sportspezifische Übungen, die den Sportler auf die Rückkehr  zur Wettkampffähigkeit vorbereiten.
Bei der Rehabilitation nach einer arthroskopisch durchgeführten Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes beginnt die Heilgymnastik im Schwimmbad nach etwa 20 Tagen, nachdem die Fäden gezogen wurden.

 

Was sind die Vorteile für die Gelenke?

In den Gelenken finden häufig subakute, chronische, dysmetabolische Prozesse statt, die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen.
Fango empfiehlt sich bei Arthrosen, Folgeerscheinungen von traumatischen Verletzungen, primären und sekundären chronischen Rheumaerkrankungen.

THERAPIEN: Fango, Badetherapie. Das salz-, brom- und jodhaltige Wasser ist besonders wirksam zur Linderung von chronischen Entzündungen, hat eine desinfizierende, entlastende und anregende Wirkung. Stimuliert Schilddrüse, Eierstöcke und erhöht den basalen Stoffwechsel. Beugt Krampfadern vor und verlangsamt ihren  Entwicklungsprozess.

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