Osteopathie

Osteopathie
© Massimo Defilippo

Osteopathie ist eine Reihe von manuellen Techniken, die zur Beseitigung mancher Schmerzen des Muskel- und Bewegungsapparats dienen und Störungen der Organe, der Eingeweide und des Schädels beheben.

Inhalt

Wozu dient die Osteopathie?

    • Der Körper ist eine Einheit. Eine Therapie muss sich also nicht nur auf eine schmerzhafte Zone konzentrieren, sondern auf den ganzen Körper.

  • Die Funktion hängt von der jeweiligen Struktur ab. Man kann das Knie nicht so behandeln, als habe es die Mobilität einer Schulter.
  • Osteopathie heilt nicht, sondern schafft für den Körper die Voraussetzungen zur Selbstheilung.
  • Das Gesetz der Arterie: Eine Störung, die den Blutfluss verlangsamt oder blockiert, kann Erkrankungen der Skelettmuskulatur verursachen. Auch Blutgefäße, die Strukturen aus Bindegewebe und Muskeln sind, müssen behandelt werden.

Diese Wissenschaft ist von vielen europäischen und nichteuropäischen Staaten anerkannt: Frankreich, Spanien, Schweiz, Belgien, Schweden, England, Kanada, Vereinigte Staaten, Australien usw.

Wie funktioniert Osteopathie?

Meist denken Patienten, dass der Osteopath der Spezialist ist, der Manipulationen an den Wirbeln vornimmt und sie dann „krick-krack“ einrenkt.
Dies ist nur eine der ausgeführten Techniken, die jedoch nicht allen Patienten nützt. Denn es kann dafür auch einige Kontraindikationen geben.
Heute wissen alle, dass ein Schulterschmerz durch das Gelenk zwischen Schulterblatt und Arm verursacht sein kann, jedoch auch durch innere Organe, Erkrankungen unterer Extremitäten (zum Beispiel eine schlechte Fußhaltung), durch eine Perikarditis oder einen Tumor an der Lungenspitze.

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Zervikale Manipulation oder Thrust
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Die Beurteilung ist die wichtigste Aufgabe, die ein Fachmann durchführen muss, aus zwei Gründen: verstehen, ob die Behandlung kontraindiziert ist und ob die Behandlung die Ursache der Erkrankung behandelt, statt ihre Folgen.
Osteopathie heilt nicht direkt die Symptome, auf die der Patient verweist. Sie sucht vielmehr nach den Ursachen und beseitigt sie, auch wenn diese Behandlung an anderen Körperstellen erfolgt. Deshalb wird sie auch als „ganzheitlich“ definiert.


Osteopathie besteht aus drei Teilbereichen, die miteinander verbunden sind:

  • Parietale Osteopathie: der strukturelle Teil bezieht sich auf den Muskel- und Skelettapparat, also auf Knochen, Gelenke, Muskeln, Bänder, Sehnen, Gelenkkapsel, Nerven usw.
  • Craniosacrale Osteopathie: wirkt im Schädelbereich auf die Kopfgelenke ein (Kiefer, Wangenknochen usw.).
  • Viszerale Osteopathie: behandelt das Bindegewebe, die Eingeweide und die inneren Organe.

Die Osteopathie wirkt auch auf die Blutzirkulation des Gewebes ein und dämpft den übertragenen Schmerz, der Ursache der Symptome des Patienten sein kann.
Diese Therapie ist hervorragend zur Verhütung und Vermeidung von Rezidiven geeignet.
Osteopathie kann auch zur Behandlung von Kindern und Säuglingen angewendet werden. In diesen Fällen sind die Ergebnisse sogar noch besser, denn der Körper ist noch formbarer.

 

Was sind Wirbelmanipulationen oder Thrust?

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Osteopathisches Manöver auf das Keilbein und Bewertung
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Um diese Techniken korrekt durchzuführen, muss das Gelenk des Patienten nahe zu seiner Bewegungsgrenze gebracht werden und eine Drehung oder passive Traktion mit hoher Geschwindigkeit, doch mit einem kleinen Aktionsradius, durchgeführt werden.
Im Rahmen der Osteopathie sind Manipulationen innerhalb des physiologischen Gelenkbereiches durchzuführen. Niemals darf ein Wirbel luxiert oder subluxiert werden. Das sind orthopädische Techniken, die von spezialisierten Orthopäden durchgeführt werden müssen.
Der Thrust (kleine schnelle Bewegung) wird angewendet, weil er wichtige neurophysiologische Effekte mit sich bringt. Dieser schnelle Stimulus dehnt die Gelenkkapsel und entfernt die Facettengelenke voneinander. Auf diese Weise aktiviert er die Pacini-Körperchen.


Die Pacini-Körperchen sind Teil des Nervensystems und senden dem Rückenmark das Signal, die Motoneurone zu hemmen, das sind die Nervenbündel, die die Muskelkontraktion verursachen.
Das Signal bewirkt die Entspannung des Muskels und beendet die Verkrampfung.
Studien von „Maigne und Guillon“ zeigen an Leichen auch die Auswirkung auf den Innendruck der Bandscheibe.
In der ersten Phase der Manipulation erhöht sich der Bandscheibendruck und verringert sich danach.
Bei einem Bandscheibenvorfall kann die Wirkung eine leichte Verschiebung der Bandscheibe sein, die damit aufhört, auf den Nerv zu drücken

Die Effekte der osteopathischen Wirbelmanipulation sind:

  • Beseitigen von Muskelspasmen,
  • Achsenstellung der Facettengelenke wiederherstellen und damit das richtige Gleiten der Wirbelkörper untereinander,
  • Wiederherstellung des normalen Blutflusses,
  • Wiederherstellung der früheren Schmerzgrenze.

 

Welche sind die Indikationen?

Die Osteopathie ist indiziert bei Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, bei Schmerzen von Bändern, Nerven, Bandscheiben usw. Einige funktionelle Ungleichgewichte können durch Osteopathie gelöst werden; zum Beispiel Erkrankungen wie Gastritis, Hiatushernie, Verstopfung, Harninkontinenz, Asthma, Menstruationsschmerzen und Erkrankungen der Geschlechtsorgane.
Die Behandlung innerer Organe kann auch bei Patienten erfolgen, die lumbo-sakrale Symptome oder dorsale Symptome aufweisen, denn oftmals gehen die Schmerzen in diesen Strukturen von den Organen (Magen, Leber usw.) aus.
Die Osteopathie des Schädels wird bei Patienten angewendet, die Symptome haben wie: Kopfschmerzen, Migräne, Sinusitis, Störungen des Gehörs und behandelt zusammen mit dem Zahnarzt Störungen des Kiefergelenks und Malokklusion.

 

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