Massagetherapie

Massagetherapie

Massagetherapie ist eine allgemeine Bezeichnung für eine Massage mit therapeutischer Wirkung.


Sie ist eine der ältesten und wirksamsten Behandlungsformen und hat verschiedene Auswirkungen:

  • Verbesserte Durchblutung und Lymphzirkulation;
  • Entspannung der Muskulatur;
  • Lösung von Verklebungen zwischen den oberflächlichen und tiefer liegenden Muskeln.

Es gibt verschiedene Massageformen: Querfriktionsmassage, Bindegewebsmassage, Sportmassage, Anticellulite, Lymphdrainage u.v.a.

Die in der Physiotherapie am häufigsten vorkommende Massageform ist die “klassische” oder “schwedische” Massage, die die Lösung von Muskelverspannungen bewirkt.  Spezielle Liegen und Sitzgelegenheiten versetzen den Patienten in eine bequeme und ergonomische Lage.

Im Rahmen der Physiotherapie gibt es noch weitere Massagetechniken: die Querfriktionsmassage, besonders hilfreich zur Behandlung von Sehnenentzündungen, die myofasziale Massage bei Schmerzen, die durch das Bindegewebe verursacht werden, und die Lymphdrainage, die als Therapie bei einem Lymphödem eingesetzt wird.

 

Inhalt

Wie wird die Massage ausgeführt?

Mit der Massage kann der gesamten Körper oder nur bestimmte Stellen behandelt werden; Nacken, Rücken und Oberschenkel (Quadrizeps) werden am häufigsten massiert.
Die Hände des Physiotherapeuten bewegen sich in Richtung der oberflächlich verlaufenden Muskelfasern und folgen dem Venenverlauf, d.h. in Richtung rechter Herzkammervorhof. Nach meiner Erfahrung erzielt eine intensive und tiefe Massage die besten Ergebnisse, es darf aber nicht zu viel Kraft angebracht werden, weil sie sonst für den Patienten als schmerzhaft empfunden werden könnte.

 

Welche Wirkung hat die Massagetherapie auf den Körper?

Die Massagetherapie zeigt ausgezeichnete Ergebnisse bei der Behandlung von Nackenschmerzen und Kreuzschmerzen, lindert Entzündungssymptome und mindert Steifigkeit und Schmerzen, die durch übermäßigen Stress und emotionale Anspannung entstehen.
In der Regel lindert eine therapeutische Nackenmassage die Symptome von Spannungskopfschmerzen, die durch verspannte Muskeln im Nacken verursacht werden.
Sie wird außerdem zur Behandlung von Operationsnarben eingesetzt, weil sie dazu beiträgt, die Adhäsionen des Gewebes zu lösen und die Bewegung weicher und flüssiger zu gestalten.

Für die Massage werden ätherische Öle oder wärmende Cremes verwendet, wodurch der Körper zusätzlich erwärmt und der Kreislauf angeregt wird (Hyperthermie).
Die Massagetherapie hat neben den Auswirkungen auf den Körper auch eine wohltuende, entspannende Wirkung auf die Psyche, vor allem bei emotionalen und ängstlichen Menschen bessert sich der Gemütszustand und lässt tägliche Sorgen und Stress in Vergessenheit geraten.
Die Physiotherapeut muss eine bequeme Haltung einnehmen, denn die Behandlung sollte mit Feingefühl und Freude am Massieren ausgeführt werden.
Direkte Wirkung der Massagetherapie:

  • Steigerung der Durchblutung: die Sauer- und Nährstoffversorgung und der Abtransport der Stoffwechselabfälle werden beschleunigt;
  • Muskelverspannungen und –verhärtungen werden gelöst, Muskelschmerzen gelindert, Rücken- und Nackenschmerzen beseitigt;
  • Stärkung des Immunsystems durch Anregung des Lymphkreislaufs, der Viren, Bakterien, Abfallstoffe, Toxine u.ä. beseitigt;
  • löst Verklebungen der oberflächlichen und tieferen Gewebestrukturen;
  • die Schmerzschwelle der Nerven wird erhöht und die Nervenleitgeschwindigkeit beschleunigt;
  • da durch die Massage Wärme entwickelt wird, sind die Auswirkungen dieselben wie bei der Wärmetherapie  (Gefäßerweiterung, Hyperthermie, Beschleunigung der biochemischen Zellreaktionen und erhöhte Dehnbarkeit der Sehnenkollagenfasern).

 

Zu den wichtigsten Grifftechniken der Massage gehören:

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Verteilen des Öls für Schulter- und Nackenmassagen.
Streichung, Effleurage, Trapezmuskel, Massagetherapie, Nackenschmerzen, Zervikalgie, Arm,
Streichtechnik am Trapezmuskel.

 

 

 

 

 

 

 

Streichung (Effleurage):
Die Handfläche fährt über die Haut des Patienten; sie wird am Anfang und zum Abschluss der Massage durchgeführt und hat durch die sanfte Berührung eine angenehme und entspannende Wirkung.
Wenn die Behandlung mit einer Tiefenmassage beginnen würde, würde sich der Patient verkrampfen, was das genaue Gegenteil des Massageziels wäre.

Geschwindigkeit und Druck werden graduell intensiviert und am Ende der Massage wieder nach und nach reduziert.
Der Therapeut hält über die Handfläche die Verbindung zum Patienten aufrecht.
Aufgabe dieser Grifftechnik ist es, den Kontakt zwischen Patient und Therapeut herzustellen, bis beide miteinander in Einklang stehen. Der Rhythmus sollte langsam sein und die Intensität ein Wohlgefühl vermitteln.

Knetung (Petrissage):
Beim Kneten werden die Handflächen nebenander auf die Haut gelegt, die Finger sind ausgestreckt. Nun wird der Zeigefinger der einen Hand an den Daumen der anderen angenähert.
Der Druck ist ausreichend, um eine Hautfalte anzuheben.
Für den Patienten ist es angenehmer, den Daumen zusammen mit dem Handballen und den gesamten Zeigefinger bis zum Knöchel zu verwenden.
Auf diese Weise wird der Druck auf eine größere Fläche übertragen.
Am Nacken wird die Knetmassage wegen der geringen Muskelgröße nur mit den Fingerkuppen ausgeführt.

 

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Knettechnik am Trapezmuskel.
Reibung, Friktion, Trapezmuskel, Massagetherapie, Nackenschmerzen, Zervikalgie, Arm, Verspannung, Physiotherapie, Schmerzen, Schmerz,
Reibungstechnik am Trapezmuskel.

 

 

 

 

 

 

 

Reibung (Friktion):
Sie erfolgt mit den Fingerspitzen oder der ganzen Handfläche. Auf die gewünschte Stelle wird durch kreisende oder querlaufende Bewegungen ein intensiver Druck ausgeübt.
Diese Grifftechnik fördert die lokale Durchblutung, löst Verklebungen und Narben, außerdem werden die behandelten Muskeln geschmeidiger.
Im Vergleich zur Streichung ist die Reibung wesentlich energischer und dringt weiter in die Tiefe vor. Sie ist besonders zur Behandlung des Rückens geeignet, da dieser aus drei übereinanderliegenden Muskelschichten besteht.
Pei Patienten mit Muskelverletzungen kann nach Abschluss der Narbenbildung eine Querfriktionsmassage helfen, Adhäsionen zu lösen, den Muskeln ihre Elastizität zurückzugeben und die Entzündung zu lindern.

Vibration:
Die Handfläche wird gegen die Haut gedrückt und gleichzeitig kleine, sehr schnelle Querbewegungen durchgeführt, so als würde die Hand vibrieren. Sie kann für eine tiefer gehende und intensivere Wirkung auch mit den Fingerspitzen ausgeführt werden.
Dieser Handgriff hat eine beruhigende und sehr entspannende Wirkung auf den Organismus und gehört deshalb zu den Grifftechniken, die direkt im Anschluss an die Streichung ausgeführt werden sollten.

 

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Vibrationstechnik am Trapezmuskel.
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Massagetherapie: Pincé-Roulé.

 

 

 

 

 

 

 

Pincé-Roulé:
Dieser Handgriff wird mit beiden Händen ausgeführt; am Rücken, Nacken und Unterleib erfolgt er in kaudal-kranialer Richtung, am Oberschenkelquadrizeps und dreiköpfigen Wadenmuskel in Querrichtung.

Eine Hautfalte wird zwischen Daumen- und Zeige-/Mittelfingerspitzen angehoben, wie ein Kneifen.
Die Daumen drücken lediglich gegen den Körper, während die anderen Finger über die Haut  “laufen”.
Diese Grifftechnik soll die Verklebungen im Gewebe lösen, auch wenn er einigen Patienten die ersten Male Unbehagen bereitet.
Der Massagetherapie sollte eine ärztliche Untersuchung vorausgehen, um festzustellen, ob eventuell Gegenanzeigen gegen die Behandlung vorliegen.

 

Kontraindikationen der Massagetherapie

Allgemeine Gegenanzeigen:

  • Fieber.
  • Bluthochdruck: es kann eine sehr sanfte Massage durchgeführt werden, die vor allem aus Streichbewegungen besteht.
  • Infektionskrankheiten.

Lokale Gegenanzeigen (betreffen nur die zu behandelnde Region):

  • Entzündungen: die Massage kann den Zustand verschlimmern.
  • Knochenbrüche: es darf nur eine sanfte Massage erfolgen, wobei die Bruchstelle ausgelassen wird.
  • Hautprobleme: Hautausschlag, Verbrennungen, Hautverletzungen, Blutergüsse und Blasen.
  • Krebs: die Massage kann, bedingt durch die gesteigerte Durchblutung, das Ausbreiten der Erkrankung über das Lymphsystem beschleunigen.
  • Venenerkrankungen mit Gefahr einer Embolusablösung (Thrombophlebitis, Phlebothrombose).

 

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