Knieprothese: Rehabilitation, Schmerzen und Prognose

Inhalt

Erholungszeit und Prognose

Die Resultate einer Vollprothesenoperation am Knie sind häufig ausgezeichnet.
Nach einer Operation verspüren neun von zehn Patienten weniger Schmerzen und eine bessere Beweglichkeit.


Man muss regelmäßige Check-ups (Nachkontrollen) des Kniegelenks und eine Rehabilitation mit physiotherapeutischen Übungen durchführen.
Die meisten Menschen benötigen nach einer vollständigen Genesung keine Gehhilfen.

Wie lange hält eine Prothese?

Die Knieprothese hält etwa 10-15 Jahre. Manche können 20-25 Jahre halten, bis sie nicht mehr geeignet sind, und müssen dann erneut ersetzt werden.

 

Rehabilitation nach einer Knieprothese

Therapeutische Übung und funktionelle Bewegung:

  • Passive Übungen (im Sitzen und Liegen), aktiv mit Hilfe des Physiotherapeuten.
  • Passive Mobilisation des Kniegelenks.
  • Massagetherapie des Weichgewebes.
  • Isometrische Kontraktion (ohne Bewegung) der Muskeln.
  • Gestrecktes Bein heben (Elevation).
  • Bewegungsradius erweitern (ROM) und Muskulatur stärken.
  • Übungen bei geschlossener kinetischer Kette (mit abgestelltem Fuß) nur dann, wenn das Gelenk wenig schmerzt und eine gute Muskelkraft besteht.
  • Schulung zum Gehen auf ebener Fläche und auf Treppen.
  • Erlernen der Positionswechsel des Körpers.

Wiederaufnahme normaler Aktivitäten
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus muss die körperliche Aktivität fortgesetzt werden.
„Gute Tage“ und „schlechte Tage“ sind zu erwarten, eine schrittweise Verbesserung und fortschreitende Zunahme der Muskelkraft sollte man in den folgenden 6-12 Monaten bemerken.


Physiotherapeutische Übungen – Mit den verordneten Übungen wenigstens zwei Monate lang nach der Operation fortfahren. Ein Heimtrainer kann helfen, einen hohen Muskeltonus aufrechtzuerhalten und begünstigt die Beugung des Kniegelenks.
Man sollte den maximalen Grad der Flexion (Beugung) und Extension anstreben.

Autofahren – Wenn das linke Kniegelenk operierte wurde und man ein Auto mit Automatikgetriebe fährt, kann man nach einer Woche oder wenig später mit dem Autofahren beginnen.
Wichtig ist, die medikamentöse Schmerzbehandlung zu beenden.
Ist das operierte Knie das rechte, muss man mit dem Autofahren sechs bis sieben Wochen warten. Zu beachten ist, dass die Reflexe noch nicht wieder wie vor der Operation vorhanden sind.

Metalldetektoren an Flughäfen – Das Tonsignal beim Durchgang hängt von der Empfindlichkeit der Maschine ab und es ist unwahrscheinlich, dass die Prothese einen Alarm auslöst.
Man sollte ein medizinisches Zertifikat mit sich führen, das ein metallenes Kniegelenk ausweist.

Geschlechtliche Aktivität – Geschlechtliche Aktivitäten können vier bis sechs Wochen nach der Operation wieder aufgenommen werden.

Schlafpositionen – Man kann auf dem Rücken, auf beiden Seiten oder auf dem Bauch schlafen.

Rückkehr zur Arbeit – Die Rückkehr zur Arbeit hängt von der Art der Tätigkeit ab. Es können sechs bis acht Wochen vergehen, ehe man an seine Arbeit zurückkehren kann.

Andere Aktivitäten – Gehen nach Belieben, doch man muss bedenken, dass Spazierengehen nicht die Übungen ersetzt, die der Arzt und der Physiotherapeut empfohlen haben. Empfohlen wird Schwimmen.
Man kann damit beginnen, sobald die Fäden gezogen sind und die Wundheilung etwa 6-8 Wochen nach der Operation erfolgt ist.
Erlaubte Betätigungen sind Tanzen, Golf spielen und Fahrradfahren auf ebener Strecke.
Zu vermeiden sind: Tennis, Klettern, Kontaktsportarten (wie Fußball, Baseball, amerikanischer Football und Rugby), Squash, Skifahren oder Laufen.
Man sollte keine schweren Arbeiten verrichten (Lasten über 18 kg) oder Gewichtheben.

Rehabilitationsprotokoll

Phase I: postoperative Phase (Tag 0-3)

Die Ziele der Physiotherapie in der frühen postoperativen Phase sind:

– Schwellung verringern,
– Bewegungsumfang vergrößern,
– Muskelkraft verbessern,
– Autonomie des Patienten maximieren.

Phase II – Phase der Bewegung (3. Tag – 6. Woche)

Therapeutische Übungen:

  • Stretching in Flexion und Extension.
  • Heimtrainer: man beginnt mit partiellen Kreisbewegungen (Viertelkreis) und erweitert dann die Amplitude, bis man schließlich eine ganze Umdrehung erreicht.
  • Mobilisation der Kniescheibe und des Kniegelenks.
  • Fortfahren mit isometrischen Übungen von Quadrizeps, Oberschenkelbizeps und Gesäßmuskeln.
  • Bewegungen mit dem gestreckten Bein in 4 Ebenen (Flexion, Abduktion, Adduktion, Extension)

4.-6. Woche

  • Mit den vorausgegangenen Übungen und isometrischen Aktivitäten (Kontraktionen ohne Bewegung) fortfahren.
  • Mit isotonischen Übungen (die isotonische Bewegung sieht eine Muskelkontraktion vor, während sich das Bein bewegt) beginnen.
  • Schritt nach frontal und seitlich.
  • 1/4 Ausfallschritt nach vorne.
  • Die sitzende Position in den Pausen dazu nutzen, die Kniebeugung zu erhöhen.
  • Mit dem Heimtrainer fortfahren, um den Bewegungsradius zu erweitern.
  • Ein Rehabilitationsprogramm im Schwimmbecken beginnen, wenn die Hautläsionnach der Operation verheilt ist.


Phase III – Zwischenphase (7.-12. Woche)

Therapeutische Übungen:

  • Mit den Übungen aus Phase II mit zunehmendem Widerstand und Wiederholungen fortfahren. Es wird empfohlen, die Stabilität von Hüft- und Kniegelenken zu bewerten und den Patienten gut zu erklären, wie die Übungen auszuführen sind.
  • Mit der Mobilisation von Kniescheibe und Kniegelenk fortfahren.
  • Mit einem Ausdauerprogramm beginnen (Gehen oder Schwimmen).
  • Übungen zur Wiederherstellung des Gleichgewichts entsprechend dem Alter des Patienten durchführen.

Phase IV – fortgeschrittene Kräftigung (12.-16. Woche):

Therapeutische Übungen:

  • Die vorhergehenden Übungen fortsetzen mit zunehmender Beständigkeit und Wiederholungen.
  • Dauer und Härte der Übungen erhöhen.
  • Freizeitaktivitäten wiederaufnehmen: Laufen, Tennis, Golf usw.

 

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