Weiße Flecken im Rachen

Weiße Flecken im Rachen sind in der Regel ein Symptom für eine Halsentzündung.


Weiße Flecken sind nicht gefährlich, können aber Beschwerden bereiten, vor allem wenn sie gleichzeitig auftreten mit:

Weiße Flecken auf den Rachenmandeln weisen auf eine eitrige Mandelentzündung hin.
In manchen Fällen ist der weißliche Mundbelag unangenehm, denn er wird durch Bakterien hervorgerufen, die schlechten Mundgeruch verursachen.

 

Inhalt

Ursachen von weißen Flecken im Rachen

Candidiasis oder Soor
Einer der häufigsten Gründe für weiße Flecken im Rachen ist Mundsoor.
Hierbei handelt es sich um eine durch Hefe (Pilz) hervorgerufene Infektion in der Mundhöhle, vor allem an:

In schweren Fällen kann sich diese Infektion bis in die Speiseröhre ausbreiten, im Rachen verursacht das in solch einem Fall einen weißen Belag.
Die Candidose befällt oftmals Personen mit einem geschwächten Immunsystem, zum Beispiel Menschen, die an AIDS erkrankt sind.

In der Regel verläuft eine Soorinfektion ohne Fieber.
Symptome bei Mundsoor sind:

  • Halsschmerzen,
  • Brennen im Mund,
  • Schwierigkeiten beim Verzehr scharfer Speisen,
  • schlechter Mundgeruch,
  • Verlust des Geschmackssinns.

Lippenherpes
Die Herpesviren I und II befallen die Schleimhäute des Körpers.
Deshalb kann diese Erkrankung entstehen:

  • im Mund (Zunge, Gaumen, Wangen und Zahnfleisch),
  • an den weiblichen und männlichen Geschlechtsorganen.

Ist das Immunsystem der betreffenden Person geschwächt, besteht vermehrt die Möglichkeit eines Lippenherpes.
Tritt der Herpes im Mund auf, bilden sich kleine weiße oder rötliche Bläschen, die in der Folge aufplatzen und eine schmerzhafte Kruste im Rachen hinterlassen.
Menschen mit Herpes im Mund, können auch leiden unter:

  1. Fieber,
  2. Unwohlsein,
  3. Beschwerden beim Kauen und Schlucken von Speisen,
  4. Brennen im Mund,
  5. Atembeschwerden (selten).

Pfeiffersches Drüsenfieber
Das Pfeiffersche Drüsenfieber ist eine durch starke Müdigkeit gekennzeichnete Erkrankung, die wenige Wochen bis einen Monat lang andauern kann.
Andere auftretende Symptome sind:

Leukoplakie
Diese Erkrankung wird als ein ursprünglicher oder präkanzeröser Status angesehen, der in einen bösartigen Tumor übergehen kann.
Bekannte Ursachen der Leukoplakie sind:

  • Tabakrauch oder Kautabak,
  • Konsum von Alkoholika.

Leukoplakie ist gekennzeichnet durch weiße Flecke, die erscheinen:

  • im hinteren Rachenbereich,
  • im Bereich der Zunge,
  • an der Innenseite der Wangen.

Diphterie
Diphterie ist eine bakteriell übertragene Erkrankung, die zu schweren Entzündungen führt an:

  • Nase,
  • Rachen,
  • Luftröhre.

Symptome der Diphterie können sein:

Halsschmerzen
Diese Beschwerden werden verursacht durch Krankheiten, die Infektionen und weiße Flecken auf den Rachenmandeln verursachen.
Man kann auch Ansammlungen von Eiter vorfinden.
Die Rachenentzündung durch Streptokokken verursacht:

 

Weiße Flecken auf den Rachenmandeln

Rachenentzündung
Dies ist eine Infektion, die den Pharynx, also den Rachenbereich, befällt, der:

  • an den Rachenmandeln beginnt,
  • am Kehlkopf (Stimmbänder) endet.

Rachenentzündung kann verursacht sein durch:

  • Viren,
  • Bakterien,
  • Pilze.

Die meisten Fälle jedoch werden durch Viren verursacht, die auch hervorrufen:

Bei einer bakteriellen Rachenentzündung betrifft die Entzündung meist den Rachen und die Rachenmandeln.

Mandelsteine
Mandelsteine oder Tonsillolithe werden durch Ansammlungen von Kalk verursacht, der in den Furchen der Mandeln sitzt und sich zu weißen Flecken formiert.
Sind die Steinchen groß, können sie sich infizieren und zu Beschwerden beim Sprechen und Schlucken führen.

Tonsillitis
Die Tonsillitis ist eine Entzündung der Mandeln. Wird die Mandelentzündung durch Bakterien hervorgerufen, können sich weiße Stippchen bilden.
Außerdem können noch anderweitige Symptome auftreten, wie:

  1. Schwäche,
  2. Kopfschmerzen,
  3. hohes Fieber,
  4. Bei Kindern können Übelkeit, Erbrechen und Hautausschläge in Hautfalten (zum Beispiel in den Achseln) auftreten.
  5. Beschwerden beim Essen.
    Eine anhaltende bakterielle Infektion kann auch zu Löchern in den Mandeln, sogenannten Tonsillenkrypten, führen.
    Im Falle von Schluckbeschwerden sollte man flüssige Nahrung zu sich nehmen.

 

Symptome, die bei der Bildung von weißen Flecken im Rachen auftreten

  1. Plötzliche und ernsthafte Rachenschmerzen.
  2. Weißes Gaumenzäpfchen und weiße Zunge.
  3. Vergrößerte und gerötete Mandeln.
  4. Ohrenschmerzen, wenn sich die Infektion auch auf das Ohr ausdehnt und eine Otitis verursacht.
  5. Kopfschmerzen.
  6. Schwäche und Müdigkeit.
  7. Schluckbeschwerden, die Halsentzündung verursacht eine Schwellung, die die Passage der Nahrung erschwert.
  8. Rachenentzündung.
  9. Vergrößerte Halslymphknoten, eine normale Reaktion gegen Infektionen.
  10. Fieber, entsteht im Falle einer Infektion.
  11. Gelenkschmerzen, wenn der Erkrankte auch an einer saisonalen Grippe erleidet.
  12. Starkes Schwitzen, wenn der Patient auch an Grippe und hohem Fieber leidet.
  13. Appetitverlust, denn die Halsschwellung verursacht Schmerzen beim Essen.
  14. Trockener oder produktiver Husten, oftmals durch eine Reizung der Atemwege verursacht.
  15. Übelkeit, wenn der Patient an einer Streptokokkeninfektion leidet (vor allem Kinder).
  16. Atembeschwerden, denn der angeschwollene Hals behindert die Passage des Luftstroms.
  17. Jucken oder Stechen im Hals, hervorgerufen durch die Entzündung.


Sind weiße Flecken ansteckend?

Wenn das Kind an einer Mandelentzündung oder einer anderen infektiösen Krankheit leidet, können Mikroben oder Viren auf andere Personen übertragen werden.
Es müssen mindestens zwei Tage einer Antibiotikabehandlung abgewartet werden, ehe man wieder die Schule besuchen darf.

 

Komplikationen bei weißen Flecken im Rachen

Unbehandelte weiße Flecken im Rachen können verursachen:

  • Verschlimmerung der Infektion,
  • Ausbreitung auf andere Körperteile.

Entzündete Mandeln können die Atmung behindern.
Unbehandelte weiße Flecken auf den Mandeln können den Patienten für eine Infektion empfänglich machen:

  • der Ohren (Otitis),
  • der Nasennebenhöhlen (Sinusitis),
  • der Herzklappen (infektiöse Endokarditis).

In seltenen Fällen können Nierenerkrankungen wie eine Glomerulonephritis verursacht werden.

Stimmbänder, Gaumen, Rachen, Kehldecke

Diagnose der weißen Flecken im Rachen

Um die Ursache der weißen Flecken im Rachen festzustellen, muss der Arzt:

  • die Krankengeschichte und die Risikofaktoren kennen,
  • den Rachenraum untersuchen.

Im Zweifelsfall kann er einen Rachenabstrich vornehmen.
Dieser Test besteht aus einer Untersuchung der Sekretionen des Mundes.
Mit einem sterilen Wattestäbchen werden der hintere Rachenraum und die Mandeln betupft.
Das Wattestäbchen wird mikroskopisch untersucht, um die verantwortlichen Keime zu identifizieren.

Ist der Abstrich Streptokokken-negativ, kann die Ursache sein:

  • ein anderes Bakterium (zum Beispiel Gonokokkus),
  • Pfeiffersches Drüsenfieber (Epstein-Bar-Virus),
  • eine andere Erkrankung, was weitere Untersuchungen erforderlich macht.

 

Behandlung – Therapie der weißen Flecken im Rachen und Medikamente

Werden die weißen Flecken durch eine Candidose verursacht, kann der Arzt eine gegen Pilze wirksame Behandlung verordnen, zum Beispiel mit Itraconazol (Sporanox ®). Das Medikament kann lokal verwendet oder peroral eingenommen werden.

Bei einem Herpes labialis hilft ein gegen Viren wirksames Mittel, um die Symptome zu mildern.
Allerdings ist es wichtig, die Atemwege durch Feuchtigkeit frei zu halten.

Bei Mandelsteinen ist das Entfernen der Steine durch natürliche Methoden oder eventuell durch einen chirurgischen Eingriff erforderlich.

Bei Pfeifferschem Drüsenfieber verordnen Ärzte einige Wochen Bettruhe, ehe man zur normalen Alltagsaktivität zurückkehren kann.
Ein Problem ist die Milzvergrößerung und die Möglichkeit einer Organzerreißung, wenn Tätigkeiten durchgeführt werden, die die Erkrankung verschlimmern können.

Bei Fieber sind die am häufigsten verwendeten Medikamente:

  • Paracetamol (Paracetamol Ratiopharm),
  • nicht-steroidale Entzündungshemmer wie Ibuprofen (Brufen).

 

Halsinfektionen während Schwangerschaft oder Stillzeit

Da manche Medikamente für schwangere Frauen bedenklich sind, sollte eine Halsentzündung bei schwangeren Frauen mit Vorsicht behandelt werden.

Der Arzt kann einen Rachenabstrich empfehlen, um zu klären, ob die Infektion durch Streptokokken hervorgerufen wird.
Bestätigt das Ergebnis das Vorliegen von Bakterien, sind Antibiotika erste Behandlungsmittel.
Allerdings haben viele Personen eine virusbedingte Rachenentzündung, in diesem Fall sind Antibiotika unwirksam.
Die virusbedingte Halsentzündung heilt ohne Antibiotika im Verlauf von ein oder zwei Wochen.

Wird die Mandelentzündung durch ein Virus verursacht, kann sie mit einfachen Hausmitteln behandelt werden.

Welche Antibiotika sollte man bei Hals- und Mandelentzündung nehmen? Wie viele Tage lang?
Wird die Entzündung durch Streptokokken verursacht, verschreibt der Arzt einen Zyklus mit Antibiotika wie Penicillin (zum Beispiel Benzylpenicillin).

Hat die betreffende Person eine Penicillinallergie, kann der Arzt ein anderes Antibiotikum anordnen, zum Beispiel Azithromycin (Zitromax).

Amoxicillin (Augmentin, Zimox) stammt aus derselben Familie wie Penicillin und wird oft bei Kindern verschrieben, weil es als Kautablette verfügbar ist.
Die Dauer des Antibiotikazyklus beträgt bei Mandelentzündung 7-10 Tage.

Bei einer wiederkehrenden (rezidivierenden) Mandelentzündung kann die endgültige Lösung die chirurgische Entfernung der Gaumenmandeln sein.

Antibiotika verringern die Stärke der Symptome und das Komplikationsrisiko, der Körper benötigt jedoch einige Tage, um die weißen Flecken wieder zu entfernen.

Entzündungshemmer und Schmerzmittel
Persistieren die weißen Flecken (gehen also mit den anderen Medikamenten nicht zurück), kann der Arzt Kortikosteroide wie Betametason (Bentelan) verordnen, doch müssen dabei die Nebenwirkungen des Kortisons bedacht werden.

Atmungssystem

Naturheilmittel bei weißen Flecken im Rachen

Schonung
Da eine Halsinfektion ansteckend sein kann, sollte man Bettruhe einhalten und nicht zur Schule oder Arbeit gehen.

Flüssigkeitszufuhr
Wasser trinken trägt zur Erhaltung der Hydratation bei, denn bei hohem Fieber kann man durch Schwitzen viel Flüssigkeit verlieren.

Gurgeln mit warmem und gesalzenem Wasser kann Halsschmerzen lindern, denn Salz hat antibakterielle Eigenschaften.
Beim Kontakt mit Bakterien entzieht es diesen Mikroorganismen Flüssigkeit durch die Zellmembran.
Die Folge ist ein Absterben der Bakterien.
Man sollte dazu einen Teelöffel Salz in einem Glas lauwarmem Wasser auflösen und damit zweimal am Tag gurgeln:

  • morgens,
  • abends.

Man kann auch gurgeln mit:

  • Coca-Cola: Einige Ärzte empfehlen, mit Coca-Cola zu gurgeln, um die weißen Flecken von den Mandeln zu entfernen.
  • Zitronensaft: Es genügt, den Saft einer halben Zitrone in ein Glas lauwarmes Wasser zu geben. Zitrone hat hervorragende Eigenschaften zur Munddesinfektion.
  • Propolis: Dazu 10 Tropfen der Propolis-Lösung in eine Tasse mit lauwarmem Wasser geben. Nachdem man zunächst gegurgelt hat, kann man die Lösung auch trinken. Propolis gilt als ein natürliches Antibiotikum und ist gegen Infektionen der Atemwege angezeigt. Es gibt auch Sprays zum direkten Sprühen in den Hals.
  • Ingwertee: Dazu Wasser kochen und 3-4 Scheiben frischen Ingwer hinzugeben. 10 Minuten ziehen lassen. Man kann auch eine Scheibe Zitrone und einen Teelöffel Honig hinzugeben.

 

Ernährung bei weißen Flecken im Rachen

Was die Ernährung betrifft, sollte man heiße und scharfe Speisen, Kartoffelchips und saure Speisen wie Tomatensauce vermeiden, da sie den Rachenraum reizen können.
Eis kann den Schmerz lindern, dient jedoch nicht der Therapie. Im Gegenteil, es enthält Zucker und Milch, die Infektionen begünstigen können.

Nach Ansicht der Hygienisten (eine Naturmedizin) ist eine leichte Ernährung auf der Basis schnell verdaulicher Nahrungsmittel wichtig:

  • Rohes Gemüse: Vor allem grünes Gemüse und Kreuzblütler,
  • Saisonale Früchte,
  • Schalenfrüchte (Mandeln, Pistazien, Haselnüsse, Walnüsse usw.) in kleinen Mengen,
  • Kartoffeln.

Fehlt der Appetit, sollte man besser nicht essen. Auf diese Weise verbraucht der Körper keine Energie für die Verdauung und konzentriert sich auf die Infektion.

Man sollte mit dem Rauchen aufhören, weil Tabakrauch die weißen Flecken verschlimmert und das Risiko für Komplikationen erhöht.

Ist bei weißen Flecken im Rachen Wärme oder Kälte besser?
Bei einer Infektion ist es besser, in den ersten Tagen erfrischende (keine kalten) Getränke zu trinken. Doch wenn sich die Infektion nicht mehr in der Akutphase befindet, hilft Wärme dem Körper, die Bakterien und Viren zu bekämpfen.

 

Wie lange dauert die Genesung?

Eine virale Infektion heilt gewöhnlich in 5-6 Tagen ab.
Von Bakterien verursachte weiße Flecken können 3-4 Tage bestehen, andere Symptome hingegen können eine Woche lang andauern.

 

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